Taj Mahal - same
Der als Henry Saint Claire Fredericks geborene Musiker , einst mit Ry Cooder Mitbegründer der Band RISING SONS in den 60er Jahren ,brachte nach dem Ende der Band seine erste, nämlich diese, Soloplatte heraus. Das war 1968.
Beschäftigte sich der Musiker später verstärkt mit den „roots“, den Wurzeln des Blues, legte er hier ein Album vor, dass sich nach dem rockorientierten Blues der damaligen Zeit richtete.
Es musizierten:
Taj Mahal – Vocals, Slide Guitar, Harp;
Ry Cooder- Rhythm Guitar, Mandolin;
Jessie “Ed” Davis- Lead Guitar, Piano;
Bill Boatman – Rhythm Guitar;
James Thomas, Gary Gilmore – Bass;
Chuck Blackwell, Sanford Konikoff – Drums.
Mahal bedient sich bei den Titeln unter Traditionals und Originals und gibt einigen „alten Schlachtrössern“ einen neuen Anstrich.
„Leaving Trunk“, Diving Duck Blues” „ und „Everybody's Got to Change Sometime“ von Sleepy John Estes kommen nun sehr E-Gitarren-betont, der gute alte „Statesboro Blues“ rockt nun unter feinem Slideeinsatz munter daher, dem Chicagoblues-Klassiker von Sonny Boy Williamson, „Checkin’ up on my baby“ verpasst Mahal seine individuelle Note, „Dust my broom“ von Robert Johnson rockt nun scheppernd-slidend daher, der „The Celebrated Walkin' Blues“ bildet einen emotional hoch berührenden Abschluß von fast 9 Minuten Länge und – ach ja, mit „EZ Rider“ hat Mahal dann auch eine einzige Eigenkomposition beigefügt, die sich nahtlos in die Klassiker einfügt und mittlerweile selbst einer ist.
Hier ist die Musik noch rau und ungeschliffen im Gegensatz zu dem, was Mahal bereits ab der nächsten Platte veröffentlichen sollte.
Den Titeln wahrte er ihre Authentizität, verpasste ihnen jedoch eine jugendliche Frische, die dem Blues ein etwas anderes Gesicht gab.
Hier die Titel:
Leaving Trunk (Sleepy John Estes) (4:51)
Statesboro Blues (Blind Willie McTell) (2:59)
Checkin' Up on My Baby (Sonny Boy Williamson [II]) (4:55)
Everybody's Got to Change Sometime (Sleepy John Estes) (2:57)
EZ Rider (Taj Mahal) (3:04)
Dust My Broom (Robert Johnson) (2:39)
Diving Duck Blues (Sleepy John Estes) (2:42)
The Celebrated Walkin' Blues (Traditional) (8:52)
Eine satte Empfehlung aus einer Zeit, als sich weiße Bluesmusiker aufmachten, einen neuen Bluesstil zu kreieren und wobei Mahal als Farbiger in dieser Richtung mitmischte, denn diese Musik klingt eher nach dem damaligen „weißen Bluesboom“ denn nach allem, was bis dato als Bluesklassiker galt.
Hier schien eine neue Ära angebrochen, und Mahal war einer der Persönlichkeiten, die fortan an einer anderen Richtungsgebung des Blues mitarbeiten sollten.
Ein wichtiges Album!
Wolfgang