Annexus Quam ist eine der ungewöhnlichsten experimentellen Jazzrock-Krautrock-Gruppen, die ich jeh gehört habe. Die enorm spannende Mixtur aus Jazz, Avantgarde und Krautrock ist gleichrangig mit Meisterwerken wie Tangerine Dream’s „Electronic Meditation“ oder Et Cetera’s „Same“- Album. Allein das reichhaltige und einzigartige Instrumentarium gibt einen Eindruck davon, wie interessant die Musik ist.

Vorsicht: Diese kühne musikalische Mixtur trifft sicher nicht jedermanns Geschmack! Ich muß gestehen, daß auch ich fast 25 Jahre dazu gebraucht habe, zu verstehen, welches musikalische Potential in diesem Album steckt.

Roland Schaeffer (guitar, bass, vocals, saxophones, vibraphone)
Marin Habenicht (Bass, E-Bass)
Hans Kümper (Posaune, Span, Gitarre, Panflöte)
Harald Klemm (Elektr. Zither, Tabla, Bendira, Maultrommel, Präparierte Echo-Gitarre, Blechdosen, Wasser)
Peter Werner (E-Gitarre, Percussion)
Ove Volquartz (Tenor und Sopran-Saxophon, Flöte)

Trackliste:

Troblohs el e isch (05:29)
Leyenburg 1 (14:05)
Dreh dich nicht um (16:20)
Leyenburg 2 (03:35)

LP –Ohr , 1972
CD – ZYX, 1999

9 von 10 Punkten.

Als ich diese Rezi vor kurzem wieder gelesehn habe, habe ich mir das Album prompt geordert. War vom ersten Ton an sofort infiziert. Ein Wunderschönes Album, ohne das bei mir von nun an nichts mehr geht. Danke Rudi!

Schon lang nicht mehr gehört. Gefiel mir schon, nur waren meine Erwartungen aufgrund der grandiosen ersten Platte "Osmose" so hoch, dass ich doch eher etwas entäuscht war.

Dann muss ich mir wohl auch die "Osmose" zulegen. Kann mir kaum vorstellen, dass die noch besser sein kann.

@michi: Da ich nicht genau weiß, was Dir speziell an Beziehungen gefällt, wäre ich (nur ein wenig) vorsichtig, denn "Osmose" und "Beziehungen" sind doch sehr unterschiedlich.
Um das genauer zu fassen müsste ich sie mir aber nocheinmal nacheinander anhören.

Ich liebe die Einzigartigheit und Experimentierfreude dieses Albums!

"Osmose" ist strukturierter, weniger Freejazz als der Nachfolger.

Es ist nicht weniger experimentierfreudig aber überlegter: Improvisiertes und Strukturiertes verschmilzt zu einem großen krautigen Etwas, das mir den Ohrschmalz karamelisieren lässt.

Bei "Beziehungen" klingen mir ein paar Passagen zu sehr nach unmotiviertem Übungsraumgetröte. Wenn ich da meine Schublade mit Freejazz aufmache, finde ich doch ein paar Platten, die sehr viel "einzigartiger" (wenn man mir mal diese Steigerung erlaubt) sind.

Dennoch, der Deutlichkeit halber: Beide Platten sind auf ihre Art und Weise klasse, "Osmose" ist darüberhinaus grandios.

Dass Roland Schaeffer hier mitgewirkt hat stimmt nicht. Ich war verwundert, dass sein Name im Lineup der ZYX CD nicht erwähnt war, darum habe ich ihn selbst gefragt, ob er an den Aufnahmen zu diesem Album beteiligt war, was er verneinte.

Na, ja, ist nicht unbedingt etwas für mich! :8) aber da gibt es sicherlich auch andere Meinungen.

Der Meinungsvielfalt halber mal wieder nach oben..... :O

danke für die Vorstellung, aber das Album ist mir zu Experimentierfreudig um es noch in positive Licht zu rücken.
Krautrock ist halt nicht Krautrock in dem Sinn, dass alles gut ist.
Ich mag die Jazz-Einflüsse überhaupt nicht.

Hörprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=z8RnSA3iIpI

Geht mir auch so!