Triumvirat - Illusions On A Double Dimple

Ist man ein Underdog, wenn man Anfang in den 70er als „german Fritz“ auf dem renommierten Label Harvest sieben ELPes herausbringen darf, wovon diese für eine deutsche Band erstmals in den US-Charts notiert wird oder ist man gar ein Opfer gieriger Agenten, wenn man Mitte der 70er als Vorgruppe von Fleetwood Mac durch die USA reist?



Dieses 2-seitige Konzept-Album beschäftigt sich trotzdem inhaltlich mit dem Scheitern eines dimple-trinkenden Versagers sowie dem kalten Rockbusiness.

Doch es ist vor allem die Musik – und da beißt die Maus keinen Faden ab -, die dieses Werk zum auch internationalen Ei des keyboardlastigen Progs macht .

Das teilweise klassisch geschulte Trio wird auf ihrem zweiten Album von Streichern, Bläsern und Sängern unterstützt. Die ineinander verwobenen teils p(r)op(ck)rockigen teils jazzigen Stücke werden von schillernden klassischen Intermezzi, fröhlich-bis knackigen Rock-und Drum-Riffs und immer wieder eingesprenkelten Vocalparts derart vari- und verziert, daß auch nach dem wiederholten Hören die Illusion, einem sowohl kompositorischen als auch musikalischen Meisterwerk zuzuhören, bewahrt bleibt.

Über allem thront Jürgen Fritz` fast magische Liebe für die Tastaturen mit seinem rhythmisch-soloierenden Hammondspiel und dem warmen fast analog klingende Synthesizersound.

In dimple veritas!

Line Up:

- Jürgen Fritz / keyboards (piano, organ, electric piano, moog synthesizer), vocals
- Helmut Köllen / guitar, bass, vocals
- Hans Bathelt / drums, percussion
sowie
- Hans Pape / bass, lead vocals
- Karl Drewo / Saxophone
- Peter Cedera / backing vocals
- Hanna Dölitzsch / backing vocals
- Vanetta Fields / backing vocals
- Brigitte Thomas / backing vocals
- Ulla Wierner / backing vocals
und
- The Cologne Philharmonic – Orchestra
(P. Schollman / Violin, G. Echartz / Cello, W. Lindenau / Violin, H. Plumacher / Cello, K. Lohe / Violin, R. Maschke / Violin, H. Hoffmann / Viola, B. Buday / Violin, E. Nippes / Viola, G. Romling / Violin, E. Hillman / Cello, J. Ippen / Viola, W. Camphausen / Violin, F. Zimmermann / Violin, J. Keusgen / Violin, Harvey Hoffman / Viola, M. Nakaten / Violin, H. Roseler / Viola, M. Volker / Violin, O. Weidermann / Cello)
- The Kurt Edelhagen Brass Section – Brass, Horns
(O. Bredl / Trombone, K. Aderhold / Saxophone, N. Hauck / Trombone, H. Kretschmar / Saxophone, H. Wilfert / Trumpet, M. Geiss / Trumpet, M. Schaning / Trumpet)
Tracks:

1. Illusions On A Double Dimple (22:59)
- a. Flashback (0:54)
- b. Schooldays (3:20)
- c. Triangle (6:55)
- d. Illusions (1:40)
- e. Dimplicity (5:28)
- f. Last dance (4:42)
2. Mister Ten Percent (21:22)
- a. Maze (3:01)
- b. Dawning (1:01)
- c. Bad Deal (1:40)
- d. Roundabout (5:49)
- e. Lucky Girl (4:32)
- f. Million Dollars (5:19)

Anhörlink in voller Länge:

Triumvirat - Illusions On A Double Dimple

Wurde das Werk hier noch nicht besprochen?

Nun, für viele ihr bestes Album. Ich persönlichbin da nicht sicher, denn ich springe ja nach Stimmungslage zwischen diesem und der Spartacus hin und her.

In dimple veritas!

Nein :shock:
...deshalb habe ich es im Zuge meiner HOF-Besprechungen
(s.a. viewtopic.php?t=3777 )
noch nachgereicht!

Mr. Upduff, schön das Du das nun erledigt hast.

Die Spartacus müsste seinerzeit vom Wolf besprochen worden sein.

1. bin ich ja nicht gerade als Artrock/Progrockfan bekannt
2. halte ich dieses Werk für ein ganz Großes. Ein Must Have Album für jeden Musiksammler.
3. meine ich das Triumvirat bis auf "March To The Eternal City" von der "Spartacus" nie wieder annähernd gleiches Niveau erreichten.

Auch aus meiner Sicht ein Meisterwerk, das sich durchaus auf internationalem Niveau bewegt. Leider erreicht die Band später nicht mehr annähernd die Qualität ihrer ersten beiden Alben.

eine sehr gute und gerne gehörte Scheibe aber imho kein Meisterwerk.

Für unseren cominggeouteten Nichtdieseplattekenner @holger_fischer nochmal nach oben!

Mr. Upduff,
tolle Rezi hast Du da geschrieben.

Unbedingt erwähnenswert die tolle Stimme von Helmut Köllen.
Der muß sich, meiner Meinung nach, hinter den Großen der Progzunft nicht verstecken.

Ihr habt so recht, feine Rezi eines richtig guten Albums. Spartacus finde ich zwar als Gesamteinheit noch etwas besser, aber Mister Ten Percent wird immer meine Lieblingsnummer bleiben.

Besten Dank! Habe schon eruiert, dass die Scheibe erschwinglich ist. Werde mich zu einem Blindkauf verleiten lassen.

holger_fischer, denk an die remastered Version.

Die Rezi ist wirklich gut, aber Triumvirat sind nicht meine Baustelle! :8)

Mach ich. Soll ja klingen.

Für die momentanen Triumviratilosophen unter uns nochmal aus dem Archiv-Ei gepellt...

Ich kann mich ja nur wiederholen...feines Album, ich höre es aber selten en suite, meistens gibt es nur mein Topsong von Triumvirat: Mister Ten Percent

Ja, danke. Hatte nur die Rezi zur Spartacus gesehen. Diese hier habe ich auch durch Forum-Tips erworben. Kein Meisterwerk, aber sehr gut gemachte Musik aus deutschen Landen.

Von der Spartacus gefällt mir nur der "March to the Eternal City".

"Illusions On A Double Dimple" ist ein ganz anderes Kaliber.
Vielleicht liegt es daran, dass der Keyboarder Jürgen Fritz das Album komplett nach seinen Vorstellungen produzierte.
Die Plattenbosse bei EMI waren (laut Wikipedia) ziemlich genervt wg. der langen Produktionsdauer und der hohen Kosten.

Leider habe ich keinen Originalausschnitt aus dem Album auf youtube gefunden.

Hier spielt aber ein gewisser "MrJJ" zur Mukke des "Last Dance" den Schlagzeugpart von Hans Bathelt nach, mein lieber Scholli- da sieht man erst einmal wie vetrackt das Ganze ist/war:

http://www.youtube.com/watch?v=6rKPrWDYB1E

Das ist wirklich SEHR spannend, JJ`s Trrrreiben zuzuschauen...KLASSE!