Jetzt haben Sie doch noch eins gemacht, angeblich das letzte. Ehrlich gesagt ich glaube noch nicht dran.
InFinite ist ein ehrliches Album, man hörte eine Band die es natürlich immer noch drauf hat, aber das wichtigste daran, die Herren haben noch viel Spaß daran.
Es ist natürlich kein Meisterwerk, aber ein wirklich gutes „Alt-Herren-Rock-Album“, Das beim mehrmaligen hören immer mehr Freude macht.
Time for Bedlam das im Internet schon vorab veröffentlicht wurde, ein Rocker mit einem ungewöhnlichen Intro.im Erzählmodus. Der komisch klingenden Title „Hip Boots“ entpuppt sich als starker Rock n Roller im klassischem Deep Purple Gewand. Geht gut ab. So ein Song hat bei „Now What!?“ zur Auflockerung gefehlt.
Ian Paice und Roger Glover treiben die Songs an, das Zusammenspiel Don Airey und Steve Morse ist ersichtlich harmonisch, obwohl auf diesem Album mehr auf die Orgel geachtet wurde, also mehr hervorgemischt. Dadurch klingt Don aggressiver.
„All I got is you“ eines der besten Song vom Album. Der leicht flockige swingende Rhythmus und das schwabenden der Hammond ist die Basis, bis sich Morse mit seinem erkennungszeichen, dem Laut und leiser werdenden gleich bleibende Ton einbringt, bis es aufbaut und richtig Fahrt annimmt. Hier hört man vorallem Gillan’s einzigartige Stimme die er, ziemlich ausreizt. Die Solo’s von Synthie und Gitarre, ein Ohrenschmaus.
„One Night in Vegas“ na ja. Nicht schlecht. Trällert aber im Gesamtwerk so vor sich hin.
„Get me outta here“ düster und aggressiv zieht sich der ganze Song, vor allem die Hammond ist fast schon im Highway Star Modus und ein krächziges „AaaaHHhhhhhh“ ist auch zu hören. Klasse Ian !!!!!!!
„The Suprising“ ist die Ballade auf diesem Album. Sehr gefühlvoll singt hier Gillan seine Geschichte, im Hintergrund der wiederkehrende swingende Sound der Band. Bis die Breaks die Ruhe auseinander reist . Ähnlich wie beim Vorgänger „Vincent Price“ .sehr mystisch geht es dann wieder in den ruhigeren Teil über, zum kurzen Schlussakt.
„Johnnys Band“ ähnlich dem Vegas Song, nur dass hier mal Morse einen richtige guten griffigen Riff rauslässt. Leider greift es nicht auf das ganze über, es zieht sich einfach hin.
„On Top of the World“ wieder ein Rocker im DP Gewand. Das Zusammenspiel der Band und dem Sänger, hier auch wieder ein Zungenschnackler. Bis der ruhige Erzählmodus einbricht, nur um das ganze Soundgerüst wieder aufzubauen mit einem scharfen Gitarrensound und gerade wo Airey zu Orgeln anfängt hört es einfach auf !!!!!
Hier ist eine Schwäche zu erkennen die mich bei einigen Songs stört, dass sie einfach ausgeblendet werden bzw zu früh Schluss sind, obwohl man hier noch 1-2 min großes erwarten könnte, sprich einige Songs sind einfach zu kurz.
„Birds of Prey“ wieder so ein mystisches Hardrockteil. Es klingt als ob Uriah Heep hier Pate stand und DP dies in die Neuzeit transportiert . Ein starker Song hier glänzt mal wieder Airey, die fulminante Soundwand im Mittelteil und den Appreggios von Morse, das dann in ein süßlichem Sound übergeht, hat was proggiges.
Ob das sein musst denn „Roadhouse Blues“ zu covern soll jeder selber entscheiden. Man merkt hier aufjedenfall den Spaß der Band an, die im Sessionfeeling wahrscheinlich drauflos gespielt hatten und Ezrin in einfach aufgenommen hatte. So kommt wenigstens Gillans Harp wieder zum Einsatz.
Es ist umsoerstaunlicher dass dieses Album live eingespielt wurde und somit Ihre Stärke als Band hervorgerufen wurde. Da Bob Ezrin hier sehr viel psychologische und leidenschaftliche Arbeit hineingesteckt hat um die Mannen zur Höchstform anzustacheln, ist hier nicht zu überhören, und der HiFi Klang ist phänomenal. Danke Bob dafür.
Wie gesagt kein Meisterwerk, aber ein sehr gutes Deep Purple Album dass aufjedenfall zu denn besseren zählt in Ihrer Discographie.
Da viel Werbung und Promotion dahintersteckt, sind die Konzerte mittlerweile ziemlich ausverkauft, zum Leidwesen von mir Ich hätte Sie gerne nochmals gesehen.
1. "Time for Bedlam" – 4:35
2. "Hip Boots" – 3:23
3. "All I Got Is You" – 4:42
4. "One Night in Vegas" – 3:23
5. "Get Me Outta Here" – 3:58
6. "The Surprising" – 5:57
7. "Johnny's Band" – 3:51
8. "On Top of the World" – 4:01
9. "Birds of Prey" – 5:47
10. "Roadhouse Blues" – 6:00 (The Doors cover)
• Ian Paice – drums
• Ian Gillan – lead vocals, harmonica
• Roger Glover – bass
• Steve Morse – guitar, vocals
• Don Airey – keyboards
Additional musicians
• Bob Ezrin – additional keyboards, backing vocals & percussion