NUCLEUS – Pflicht, Qualität, oder Fehlkauf
Historie Wikipedia.
„Nucleus war eine von Ian Carr gegründete britische Rockjazz-Band, die von 1969 bis 1989 bestand.
Die Band ist eine der ersten und erfolgreichsten Rockjazz-Gruppen Großbritanniens. Sie spielte zunächst in einer Combo-Besetzung, wurde aber seit der dritten Platte im Studio gelegentlich bis zum Big Band-Format ausgedehnt. Auf der letzten „regulären“ Platte der Gruppe ist die Besetzung um ein Streichorchester erweitert.
Nucleus führte vornehmlich Kompositionen von Carr auf; auf den ersten Platten finden sich aber vor allem Kompositionen weiterer Gründungsmitglieder, beispielsweise von Karl Jenkins, Jeff Clyne oder Chris Spedding, die sich durch einen sehr dichten Sound auszeichnen. Die Band war regelmäßig in Europa in Tour, wo sie auf Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, aber auch in Jazzclubs und anderen Spielstätten auftrat; sie spielte aber auch auf dem Newport Jazz Festival.
Im August 2005 fand ein Teil früherer Mitglieder unter Leitung von Geoff Castle noch einmal für ein Konzert zusammen.“
Besprechen, bzw. gruppieren werde ich nur die hier gelisteten Alben, da sie sich in meiner Sammlung befinden:
LIVE IN BREMEN
BELLADONNA
SOLAR PLEXUS
ROOTS
LABORINTH
IN FLANGRANTIE DELICTO
SNAKESHIP ELECTRA
UNDER THE SUN
DIRECT HITS
ALLEYCAT
ELASTIC ROCK
Band:
Ur Besetzung:
Trompete, Flügelhorn, Synthesizer Ian Carr
Oboe, Baritonsaxophon, Keyboards Karl Jenkins
Tenor-, Sopransaxophon, Flöte Brian Smith
Gitarre, Bouzouki Chris Spedding
Bassgitarre Jeff Clyne
Schlagzeug John Marshall
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Trompete, Flügelhorn Ian Carr
Sopransaxophon, Klarinette Phil Todd
Keyboards Geoff Castle
Bassgitarre Dill Katz
Bass Mo Foster
Schlagzeug John Marshall
Ehemalige Mitglieder
Gitarre Ray Russell
Piano Dave MacRae
Gitarre Allan Holdsworth
Bass Roy Babbington
Schlagzeug Clive Thaker
Gitarre Ken Shaw
Saxophon, Flöte Bob Bertles
Bass Roger Sutton
Bass Bill Christian
Schlagzeug Roger Sellers
Bass Chucho Merchan
Schlagzeug, Perkussion Nic France
Gastmusiker
Bass Jack Bruce
Posaune Malcolm Griffiths
Synthesizer Keith Winter
Trompete Kenny Wheeler
Saxophon Tony Roberts
Bassklarinette, Klarinette, Tenorsaxophon Tony Coe
Trompete, Flügelhorn Harry Beckett
Gesang Norma Winstone
Gesang Kieran White
Schlagzeug Tony Levin
Disco:
Elastic Rock 1970
We'll Talk About It Later 1970
Solar Plexus 1971
Belladonna 1972
Labyrinth 1973
Roots 1973
Under The Sun 1974
Alleycat 1975
Snakehips Etcetera 1975
Direct Hits (Zusammenstellung) 1976
In Flagrante Delicto 1977
Out of the Long Dark 1978
Jazzbühne Berlin ’79
Awakening 1980
Live at the Theaterhaus 1985
Old Heartland 1988
Spätere Veröffentlichungen von Live-Mitschnitten
The Pretty Redhead (aufgenommen 1971 and 1982) 2003
Live In Bremen (aufgenommen 1971) 2003
Hemispheres (aufgenommen 1970 & 1971) 2006
UK Tour 76 (aufgenommen 1976) 2006
Pflichtkauf:
Elastic Rock 1970
Ich muss zugeben, dass ich Anfangs diese Jazzrock Formation mit „IF“ verglichen habe. Beschäftigt man sich aber mehr mit den Kompositionen von Nucleus, so ist da ein relativ großer Unterschied zu erhören. Die Musik ist komplexer und jazziger als die der ebenfalls grandiosen „IF“
Auf diesem Erstwerk steht trotz ihrer musikalischen Komplexität das Gefühl im Vordergrund.
Die Blasinstrumente scheinen mehr gehaucht als gespielt, was der Musik ein sehr warmes Klangbild gibt. Selbst schräge Sax oder Trompetenparts ändern den Gesamteindruck nicht.
Trotzdem ist es sehr jazzig und benötigt einige Hördurchgänge ehe die Musik Zugang findet. Zumindest war es in meinem Falle so; dass mag dem Jazzer sicherlich leichter fallen.
Das ich das Debüt in die Sparte „Qualität“ eingeordnet habe, liegt daran, das sie mir, obwohl ich das Alben nach einigen anderen von Nucleus gekauft habe einen perfekten Mix aus anspruchsvollen Jazz und Rock Parts bietet.
Außerdem ist es für ein Erstwerk kompositorisch wie auch handwerklich sehr gut. Es gibt hier die ganze Bandbreite der beiden Genres zu erhören. Mal swingt es, um dann frickelig zu werden, ehe es dann oftmals gegen Ende des Stückes rockig zu werden. Der Dummer ist zu jeder Zeit in der Lage das Rytmus Fundament zu legen und so den Solisten eine ideale Plattform zur Entfaltung bietet.
Vorsicht liebe Jazzrocker, das Album ist eher dem Jazz als dem Rock zuzuordnen.
UNDER THE SUN - 1974
Vier Jahre nach ihrem Jazzdurchtränktem Erstling erschien dieses gute Album, das deutlich gradliniger gespielt ist. Fender Pianos, coole Bass Grooves und wohl dosiert eingesetzte Bläser lassen auch für die Rocker unter uns einen schnelleren Einstieg finden.
Es bleibt natürlich ein Jazzrock Werk, aber wie angedeutet, ist es locker, flockiger als viele andere Alben. Hier passt ein Vergleich mit „IF“.
Snakehips Etcetera 1975
Kurz und knapp, ein musikalisch ähnlich gelagertes Werk wie die „Under the sun“ und ist somit für mich ein Pflichtkauf. Ein kleiner Unterschied ist, dass es teilweise etwas jazziger zugeht, ohne aber den Weg des Jazzrock allzu sehr zu verlassen. Leider klingt die BGO Aufnahme etwas muffig in den Höhen.
Alleycat 1975
Wow, das geht wieder gut los. Es groovet und rockt sehr gut. Auch hier gilt Jazzrock vom Feinsten. Allein der Long Track „Alleycat“ rechtfertigt den Kauf dieses 75er Albums.
Solar Plexus 1971
Trotz einiger „funky“ Passagen ist es ein Jazzrock Werk mit deutlichem Überhang zum Jazz.
Ein Stück (Snakehips Etcetera/15 Min) irritiert doch etwas, da er namentlich gleich, auch auf dem 75er Album „Snakehips Etcetera“ erschienen ist. Es handelt sich hierbei aber um zwei völlig unterschiedliche Kompositionen.
Dieses hier ist ein Hammer. Alle Musiker haben hier ausreichenden Freiraum um sich musikalisch zu entfalten und das setzen sie brillant um.
Qualitätskauf:
Roots 1973
Sehr starkes Werk, obwohl es fast nur Mid Tempi Nummern bietet.
Der Mix aus coolen Grooves, tollem Piano und sehr starken Bläsersätzen machen es wohl aus.
Erinnert oftmals an Santanas Jazzrock Anfänge, nur das hier nicht die Gitarre im Vordergrund steht. Das Rythmusgerüst ist sehr stark, der Drummer und die Percussions Musiker geben hier alles.
Direct Hits (Zusammenstellung) 1976
Wer „nur“ einen Querschnitt möchte, der liegt hier richtig. Das Werk hier ist eine Art „Best of“ der ersten Alben von Nucleus.
Belladonna 1972
Die Kompositionen sind ähnlich gelagert wie die auf dem Album „Solar Plexus“, haben aber nicht ganz die Frische und somit landet es in meiner persönlichen Sicht in dieser Kategorie. Klasse ist es aber allemal.
Der Grundgroove ist wieder gewohnt stark, nur sind mir das Sax und die Trompete gelegentlich zu aufdringlich. Was sehr stark ist, die Rhythmus Gitarre animiert immer wieder zum mitwippen.
In Flagrante Delicto 1977
Ein Album mit einigen Long Tracks, die alle sehr guten Jazzrock bieten.
Der Mix aus coolen Bassläufen, funky Guitars, Sax und Trompete stimmt hier; alles kommt wie aus einem Guss und bereitet viel Hörvergnügen.
Sicher ihr modernstes Werk von denen die ich kenne.
Verlegenheitskauf.
Labyrinth 1973
Das Album ist sicherlich eher für den Jazz Fan eingespielt worden. Es bietet experimentelle, frickelige und satt schräger Töne. Der Jazzrock kommt mir hier zu kurz, daher „nur“ ein Verlegenheitskauf.
Live In Bremen (aufgenommen 1971)
Zugegeben eine gute D-CD, aber mir gefallen die Studioaufnahmen besser und deshalb sortiere ich das Live Werk hier ein.
Wer allerdings Live Alben mag, der wird das Album weiter oben sehen.
Historie Wikipedia.
„Nucleus war eine von Ian Carr gegründete britische Rockjazz-Band, die von 1969 bis 1989 bestand.
Die Band ist eine der ersten und erfolgreichsten Rockjazz-Gruppen Großbritanniens. Sie spielte zunächst in einer Combo-Besetzung, wurde aber seit der dritten Platte im Studio gelegentlich bis zum Big Band-Format ausgedehnt. Auf der letzten „regulären“ Platte der Gruppe ist die Besetzung um ein Streichorchester erweitert.
Nucleus führte vornehmlich Kompositionen von Carr auf; auf den ersten Platten finden sich aber vor allem Kompositionen weiterer Gründungsmitglieder, beispielsweise von Karl Jenkins, Jeff Clyne oder Chris Spedding, die sich durch einen sehr dichten Sound auszeichnen. Die Band war regelmäßig in Europa in Tour, wo sie auf Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, aber auch in Jazzclubs und anderen Spielstätten auftrat; sie spielte aber auch auf dem Newport Jazz Festival.
Im August 2005 fand ein Teil früherer Mitglieder unter Leitung von Geoff Castle noch einmal für ein Konzert zusammen.“
Besprechen, bzw. gruppieren werde ich nur die hier gelisteten Alben, da sie sich in meiner Sammlung befinden:
LIVE IN BREMEN
BELLADONNA
SOLAR PLEXUS
ROOTS
LABORINTH
IN FLANGRANTIE DELICTO
SNAKESHIP ELECTRA
UNDER THE SUN
DIRECT HITS
ALLEYCAT
ELASTIC ROCK
Band:
Ur Besetzung:
Trompete, Flügelhorn, Synthesizer Ian Carr
Oboe, Baritonsaxophon, Keyboards Karl Jenkins
Tenor-, Sopransaxophon, Flöte Brian Smith
Gitarre, Bouzouki Chris Spedding
Bassgitarre Jeff Clyne
Schlagzeug John Marshall
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Trompete, Flügelhorn Ian Carr
Sopransaxophon, Klarinette Phil Todd
Keyboards Geoff Castle
Bassgitarre Dill Katz
Bass Mo Foster
Schlagzeug John Marshall
Ehemalige Mitglieder
Gitarre Ray Russell
Piano Dave MacRae
Gitarre Allan Holdsworth
Bass Roy Babbington
Schlagzeug Clive Thaker
Gitarre Ken Shaw
Saxophon, Flöte Bob Bertles
Bass Roger Sutton
Bass Bill Christian
Schlagzeug Roger Sellers
Bass Chucho Merchan
Schlagzeug, Perkussion Nic France
Gastmusiker
Bass Jack Bruce
Posaune Malcolm Griffiths
Synthesizer Keith Winter
Trompete Kenny Wheeler
Saxophon Tony Roberts
Bassklarinette, Klarinette, Tenorsaxophon Tony Coe
Trompete, Flügelhorn Harry Beckett
Gesang Norma Winstone
Gesang Kieran White
Schlagzeug Tony Levin
Disco:
Elastic Rock 1970
We'll Talk About It Later 1970
Solar Plexus 1971
Belladonna 1972
Labyrinth 1973
Roots 1973
Under The Sun 1974
Alleycat 1975
Snakehips Etcetera 1975
Direct Hits (Zusammenstellung) 1976
In Flagrante Delicto 1977
Out of the Long Dark 1978
Jazzbühne Berlin ’79
Awakening 1980
Live at the Theaterhaus 1985
Old Heartland 1988
Spätere Veröffentlichungen von Live-Mitschnitten
The Pretty Redhead (aufgenommen 1971 and 1982) 2003
Live In Bremen (aufgenommen 1971) 2003
Hemispheres (aufgenommen 1970 & 1971) 2006
UK Tour 76 (aufgenommen 1976) 2006
Pflichtkauf:
Elastic Rock 1970
Ich muss zugeben, dass ich Anfangs diese Jazzrock Formation mit „IF“ verglichen habe. Beschäftigt man sich aber mehr mit den Kompositionen von Nucleus, so ist da ein relativ großer Unterschied zu erhören. Die Musik ist komplexer und jazziger als die der ebenfalls grandiosen „IF“
Auf diesem Erstwerk steht trotz ihrer musikalischen Komplexität das Gefühl im Vordergrund.
Die Blasinstrumente scheinen mehr gehaucht als gespielt, was der Musik ein sehr warmes Klangbild gibt. Selbst schräge Sax oder Trompetenparts ändern den Gesamteindruck nicht.
Trotzdem ist es sehr jazzig und benötigt einige Hördurchgänge ehe die Musik Zugang findet. Zumindest war es in meinem Falle so; dass mag dem Jazzer sicherlich leichter fallen.
Das ich das Debüt in die Sparte „Qualität“ eingeordnet habe, liegt daran, das sie mir, obwohl ich das Alben nach einigen anderen von Nucleus gekauft habe einen perfekten Mix aus anspruchsvollen Jazz und Rock Parts bietet.
Außerdem ist es für ein Erstwerk kompositorisch wie auch handwerklich sehr gut. Es gibt hier die ganze Bandbreite der beiden Genres zu erhören. Mal swingt es, um dann frickelig zu werden, ehe es dann oftmals gegen Ende des Stückes rockig zu werden. Der Dummer ist zu jeder Zeit in der Lage das Rytmus Fundament zu legen und so den Solisten eine ideale Plattform zur Entfaltung bietet.
Vorsicht liebe Jazzrocker, das Album ist eher dem Jazz als dem Rock zuzuordnen.
UNDER THE SUN - 1974
Vier Jahre nach ihrem Jazzdurchtränktem Erstling erschien dieses gute Album, das deutlich gradliniger gespielt ist. Fender Pianos, coole Bass Grooves und wohl dosiert eingesetzte Bläser lassen auch für die Rocker unter uns einen schnelleren Einstieg finden.
Es bleibt natürlich ein Jazzrock Werk, aber wie angedeutet, ist es locker, flockiger als viele andere Alben. Hier passt ein Vergleich mit „IF“.
Snakehips Etcetera 1975
Kurz und knapp, ein musikalisch ähnlich gelagertes Werk wie die „Under the sun“ und ist somit für mich ein Pflichtkauf. Ein kleiner Unterschied ist, dass es teilweise etwas jazziger zugeht, ohne aber den Weg des Jazzrock allzu sehr zu verlassen. Leider klingt die BGO Aufnahme etwas muffig in den Höhen.
Alleycat 1975
Wow, das geht wieder gut los. Es groovet und rockt sehr gut. Auch hier gilt Jazzrock vom Feinsten. Allein der Long Track „Alleycat“ rechtfertigt den Kauf dieses 75er Albums.
Solar Plexus 1971
Trotz einiger „funky“ Passagen ist es ein Jazzrock Werk mit deutlichem Überhang zum Jazz.
Ein Stück (Snakehips Etcetera/15 Min) irritiert doch etwas, da er namentlich gleich, auch auf dem 75er Album „Snakehips Etcetera“ erschienen ist. Es handelt sich hierbei aber um zwei völlig unterschiedliche Kompositionen.
Dieses hier ist ein Hammer. Alle Musiker haben hier ausreichenden Freiraum um sich musikalisch zu entfalten und das setzen sie brillant um.
Qualitätskauf:
Roots 1973
Sehr starkes Werk, obwohl es fast nur Mid Tempi Nummern bietet.
Der Mix aus coolen Grooves, tollem Piano und sehr starken Bläsersätzen machen es wohl aus.
Erinnert oftmals an Santanas Jazzrock Anfänge, nur das hier nicht die Gitarre im Vordergrund steht. Das Rythmusgerüst ist sehr stark, der Drummer und die Percussions Musiker geben hier alles.
Direct Hits (Zusammenstellung) 1976
Wer „nur“ einen Querschnitt möchte, der liegt hier richtig. Das Werk hier ist eine Art „Best of“ der ersten Alben von Nucleus.
Belladonna 1972
Die Kompositionen sind ähnlich gelagert wie die auf dem Album „Solar Plexus“, haben aber nicht ganz die Frische und somit landet es in meiner persönlichen Sicht in dieser Kategorie. Klasse ist es aber allemal.
Der Grundgroove ist wieder gewohnt stark, nur sind mir das Sax und die Trompete gelegentlich zu aufdringlich. Was sehr stark ist, die Rhythmus Gitarre animiert immer wieder zum mitwippen.
In Flagrante Delicto 1977
Ein Album mit einigen Long Tracks, die alle sehr guten Jazzrock bieten.
Der Mix aus coolen Bassläufen, funky Guitars, Sax und Trompete stimmt hier; alles kommt wie aus einem Guss und bereitet viel Hörvergnügen.
Sicher ihr modernstes Werk von denen die ich kenne.
Verlegenheitskauf.
Labyrinth 1973
Das Album ist sicherlich eher für den Jazz Fan eingespielt worden. Es bietet experimentelle, frickelige und satt schräger Töne. Der Jazzrock kommt mir hier zu kurz, daher „nur“ ein Verlegenheitskauf.
Live In Bremen (aufgenommen 1971)
Zugegeben eine gute D-CD, aber mir gefallen die Studioaufnahmen besser und deshalb sortiere ich das Live Werk hier ein.
Wer allerdings Live Alben mag, der wird das Album weiter oben sehen.