Citriniti - Same

da stockt der Atem

 
firebyrd
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Citriniti - Same

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Gepostet: 03.02.2009 - 14:07 Uhr  ·  #1
Citriniti - Same

Musik, die 'den Atem raubt'!
Die italienischen Brüder Danilo und Domenico Citriniti haben mit dem Gitarristen Fabrizio Leo ein weiteres Album nach "Between The Music And Latitude" veröffentlicht, auf welchem elf Instrumentaltitel geboten werden.

Vorab - ich bin mit dem Jazz-Rock der 70er groß geworden und habe diese Musik weitestgehend lieb gewonnen.
Chick Coreas "Return To Forever", Lenny White, das Mahavishnu Orchestra u.v.a., allesamt Garanten für energiegeladene Musik, für viele auch 'Gefrickel', oftmals von Gitarren und Keyboards in schwindelnde Höhen gespielt.
Gefrickelt wird hier auch sehr viel, vielleicht schon zu viel (?).

Haben die vorgenannten Beispiele noch eines gemein gehabt, so etwas wie eine hohe Kunst der Komposition und viel 'Seele', so vermisse ich bei den Brüdern und ihren Mitstreitern dieses oftmals.
Das ist mir persönlich viel zu technisch. Hier werden unbestritten großartige solistische Feuerwerke abgebrannt und Leo ist ein virtuoser und auch melodiöser Gitarrist, ohne Zweifel, doch was gerade der Drummer, Danilo, hier abliefert, ist mir eigentlich zu viel des Guten.
Er schafft es aus meiner Sicht nicht, den für solche Musik nötigen 'federnden Background' zu schaffen, sondern trommelt anscheinend wie wild drauf los. Diesen Eindruck kann man schnell bekommen.

Gut, beim näheren Hinhören erkennt man entsprechende Struktur, aber dieses wilde Element bringt leider sehr sehr viel Hektik und Nervosität in eine Musik, deren Eigenschaft dieses ohnehin schon ist.

Gleich die ersten beiden Titel sind typische Beispiele dafür, besonders der Zweite. Viel zu viel 'Show', wie ich finde.
Hier wünschte ich mir einen Drummer wie Billy Cobham oder Lenny White, die es verstanden/verstehen, virtuos, kontrolliert, kontrollierend, groovend und mit der Musik harmonisch verschmelzend zu agieren.

Vorliegende Platte erscheint mir mitunter wie eine Solo-Platte des Drummers, der sich einige Cracks ins Studio geholt hat. Das ist mein klarer Kritikpunkt an einer Platte, die ansonsten mit Musik voller Energie glänzt.
Denn für Freunde dieser Virtuosität bietet sie eine Menge an eruptiven Momenten, die für mich ganz klar mehr in Richtung Metal als Jazz-Rock/Fusion zielen, allenfalls eine Fusion beider Elemente.

Als Instrumentalplatte sicher ein gewagtes Unterfangen, sind die Bands im Metalbereich doch eher mit Sängern ausgestattet, die letztlich auch ein besonderes Merkmal darstellen können.

So kann diese Musik dann auch schnell ermüdend wirken, weil eigentlich nicht wirklich viel Abwechslung besteht, grob betrachtet.
Die Differenzierung liegt insofern auch hier in den 'Feinheiten', gestaltet in der Regel durch den Gitarristen, für mich eindeutig der beste Musiker des Albums.


Kurzum - Danilo trommelt für mich die Musik oft 'zu Tode' und es ist schade um die übrigen Bandmitglieder, gerade auch für den recht kreativen Keyboarder.
So richtig 'auszutoben' scheinen sich hier erst einmal die Citriniti-Brüder... Domenico am Bass bringt hier übrigens einige feine, 'gurgelnde' Bassläufe zum Besten...
Eine mehr stimmige Einbindung der übrigen Musiker hätte der Musik sicher sehr gut getan!

So klingt das mitunter wie Dream Theater oder Planet X auf Speed.

Wer auf druckvolle und alles fordernde Musik steht, auf knallharte Gitarrenriffs mit aggressiven Soloausbrüchen, wer unendliche Eruptionen reiner Energie für knapp eine Stunde gut verkraften kann, der sollte hier unaufgefordert zugreifen, denn es erwartet ihn in dieser Klasse hochwertiger Stoff. Zunächst sperrig, aber für offene Ohren schnell zugänglich und in den Blutkreislauf eindringend.
Alle anderen seien gewarnt!

Die Musiker:


Fabrizio Leo (guitars)
Domenico Citriniti (bass)
Danilo Citriniti (drums)

Gast::
Andrea De Paol (keyboards)


Die Titel:


01:Mannequin Mr.Robbie (4:22)
02:Shock (5:12)
03:Transylvaniy Circis Charlie (5:33)
04:Macabro (4:48)
05:Vicolo Dell Ingano (4:28)
06:Bava (4:49)
07:Maniac (5:25)
08:Lifetime of Penitence (5:48)
09:Damaged Brain (4:30)
10:L'arpa Della Strega (5:02)
11:Into the Convent (6:55)

Erschienen ist das Album auf Citriniti Records, AD 2008

Wolfgang
:twisted:
Mr. Upduff
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Re: Citriniti - Same

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Gepostet: 03.02.2009 - 15:07 Uhr  ·  #2
Von wann ist das Album?

PS: Eine Erscheinungsjahrangabe wäre zudem auch für weitere Rezis interessant...
firebyrd
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Re: Citriniti - Same

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Gepostet: 03.02.2009 - 15:18 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Mr. Upduff
Von wann ist das Album?

PS: Eine Erscheinungsjahrangabe wäre zudem auch für weitere Rezis interessant...


steht doch da oben, kannste nicht lesen? 😉

(ich habe es nachgetragen, OK?)
Mr. Upduff
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Re: Citriniti - Same

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Gepostet: 03.02.2009 - 15:30 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von firebyrd

steht doch da oben, kannste nicht lesen? 😉

(ich habe es nachgetragen, OK?)

Ich hätte es lesen können, wenn Du es schon nachgetragen hättest...da dem aber nicht so war, als ich es gelesen habe...naja...auf jeden Fall ist das Album für Dich ungewohnt "frisch"!
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