Amanda Somerville – Windows

großer Tipp, satter Sound, starke Stimme!

 
firebyrd
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Amanda Somerville – Windows

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Gepostet: 22.05.2009 - 07:53 Uhr  ·  #1
Amanda Somerville – Windows

Amanda Somerville, ein nicht unbedingt geläufiger Name. Das sollte sich ändern!
Die US-Amerikanerin wohnt seit etwa 10 Jahren teils in ihrer Heimat und in Deutschland. Zwischen 2003 und 2008 sind diese Aufnahmen in den Gate Studios und im Pathway Studio in Wolfsburg entstanden. Die Texte stammen von Amanda Somerville und einige der Musikkompositionen hat sie sich mit Miro (alias Michael Rodenberg) und Sascha Paeth geteilt.

Das oben genannte Gate Studio gehört dem Gitarristen, Bassisten, Musikproduzenten und Tontechniker Paeth, der sich einen Namen im Bereich des Heavy Metal gemacht hat.
Und eben mit diesen vorgenannten Musikern arbeitet Somerville seit 2001 als Songwriterin, Sängerin, Gesangscoach und Produzentin zusammen und hat sich somit vorwiegend im Bereich der Heavy Metal-Szene einen gewissen Bekanntheitsgrad erworben.

Auf ihrem eigenen Plattenlabel, Hya! Records erschienen nunmehr zwei vollständige Alben sowie zwei EPs.

Hört man - wissend, dass sie im Metal-Bereich tätig ist - ihre erste Soloplatte aus 2000, "In The Beginning There Was...", so ist man überrascht, findet sich darauf doch eine musikalische Mischung aus Leidenschaft und Gefühl auf dem Boden pianolastiger und romantischer Musik.

Davon ist auch auf der aktuellen Platte etwas verblieben, doch lässt sich der Einfluss der Metal-Musiker nicht verleugnen, denn hier geht es dann doch ab und zu wesentlich anpackender zu als auf dem Erstlingswerk, das mir, das gleich vorab, besser gefällt, weil es mich mit seiner Tiefe mehr überzeugt.

Doch Metal-Fans dürften angesichts dieser Mischung aus Pop und Rock enorm verschreckt sein, denn „metallhart“ geht es hier nun doch nicht zu. So finden wir eine interessante Mischung aus „chartstauglichem“ Pop, gelegentlichen Rockausflügen und zarten Balladen und gar Ausflüge in jazzige Gefilde.

Für einige sicher interessant und auch gut, aber viele geneigte Käuferschichten mag das wieder verprellen, ebenso wie die Metal-Fans.
Denn diese Vielfalt beschert uns auch wiederum Uneinheitlichkeit.
Vielleicht erklärt sich dadurch der Aspekt, dass die „abweichenden“ Titel erst zum Schluss kommen, so nach dem Motto, „hört her, das kann ich auch!“:

Und sie kann es, die stimmgewaltige Amanda, meine Hochachtung!

Was mir, als einem, der viel Wert auf „abgerundete und geschmeidige“ Produktionen legt, nicht so ganz zusagt, ist die Tatsache, dass genau hier die Produktion so, wie ich es mir wünsche, nicht immer ist.
In der Regel sind vergleichbare Produktionen aus den Vereinigten Staaten vordergründig professioneller und „glatter“, mitunter leider jedoch zu glatt.
Aber der Standard dort ist in der Regel zwangsläufig ein höherer als hierzulande, und so fehlt mir dann eben mitunter das Feeling, das oben genannte Attribute hervorbringen.

Soll heißen, die Geschmeidigkeit und Eleganz, die hier in diesem Sinne fehlen, hätten dem einen oder anderen Song besser zu Gesicht gestanden, zudem dann die Stimme noch besser hätte zur Geltung kommen können.

Nichtsdestotrotz halte ich diese Produktion für internationale Ansprüche absolut haltbar, sie sollte durchaus bestehen können, aber ob sich diese Musik so in der Heimat Somervilles durchzusetzen vermag, zweifele ich einmal an.
Leider, denn hier sind Stücke mit Hitpotential, Kompositionen, die es wert sind, in breiter Öffentlichkeit Gehör und Aufmerksamkeit zu finden.

Also: „File under :Pop-Rock“, und das Album ist in dieser Schublade eine angenehme Erscheinung.

Der Hilferuf, an wen und warum auch immer, gleich zu Beginn: "Mayday" - hier wären natürlich echte Drums wünschenswert, wenngleich auch der ganz zu Beginn des Stückes benutzte programmierte Sound recht schnell relativiert wird, doch, wie gesagt, die programmierte Rhythmushilfe mag ich einfach nicht so gern.
Ansonsten ist dieses Stück ein echter Hit, etwas geschickt promotet, und Somerville könnte damit in der Liga der ganz Großen mitspielen!

Die mich störenden programmierten Schlagzeugklänge ziehen sich leider, bis auf den Titel "Sometimes", durch die ganze Platte und nehmen zusätzlich etwas Elastizität, die dem Ganzen besser zu Gesicht stünde.

Bei "Point Of No Return" beispielsweise, wird dann auch noch der Bass synthetisch erzeugt, schade, denn das ist ein eigentlich sehr schöner Popsong, den man noch erheblich hätte aufwerten können.

Drei sehr schöne Balladen finden sich auf der Platte, zunächst "Moth", das sich schwerfällig dahinschleppt und das ich für eine sehr gelungene Komposition halte (Text und Musik von Amanda Somerville), "All That I Am" und das letzte Stück, "Windows", komplett komponiert von Amanda und gespielt vom Keyboarder Miro mit der hier wirklich wunderschön eingesetzten Stimme der Künstlerin. Das hat feinste Singer/Songwriter-Qualität und erinnert mich stark an das erste Album aus 2000. Klasse!

Die beiden letzten sind für mich die persönlichen Lieblingstitel.

Fast ein Dancefloor-Hit wird mit "My Song For You" abgeliefert, sehr modern gestaltet, und in diesem Umfeld stört dann auch der synthetische Sound nicht.
Bei "Inner Whore", hier wird satt abgerockt. Paeths Gitarre nimmt eine wichtige Stellung mit dem vollen Klangbild ein, das hat feine Anleihen im Metal-Lager. Ähnliches gilt für "Out", das für mich Spuren von Bands à la Evanescence aufweist.

„And Now For Something Completely Different!”!

Nix Monty Python, hier geht es um einige sehr ungewöhnliche Nummern, die eigentlich so gar nicht in das Gesamtbild passen wollen.

"Carnival", wie ein Stück aus dem Cabaret, in schunkelndem Walzertakt im französischen Stil, natürlich mit Akkordeonklängen, bis sich dann doch der Pop Rock-Sound einstellt, aber nicht ohne das Grundthema wieder aufzunehmen, sehr interessant…

"Clean", ein wenig im Latinostil, ein Hauch Santana mit dabei, recht locker und luftig kommt das...

"Sometimes", großes Kino, amerikanisches selbstverständlich, Ort des Geschehens vielleicht eine Bar in New York, und wäre da nicht die moderne Instrumentierung mit leider nicht echten Streichern, könnte man den Song glatt in die 50er verfrachten.

So aber beweist uns die Künstlerin, dass sie durchaus als Jazzsängerin bestehen könnte. Dieses Teil in einem wunderschönen Arrangement von Claus Ogerman oder ähnlichen Arrangeuren, und Gänsehaut wäre programmiert.
So bleibt es, auch dank des echten Schlagzeugs und des grundsätzlich guten Arrangements, letztlich eine kleine Perle in der Muschel des Gesamtwerks.

Fazit: Etwas mehr echte Instrumente, etwas „eleganter und geschmeidiger“ gespielt und die volle Punktzahl wäre erreicht.


So reicht es für mich leider nur zu 12 von 15 Punkten.


P.S.: Die Platte erschien in den USA bereits 2008, allerdings nur mit 11 Titeln, das Stück "Sometimes" dürfen wir als Bonus genießen!

So, hier noch die Musiker:


Amanda Somerville (vocals, piano)
Sascha Paeth (guitars, programming, backing vocals, bass)
Miro (keyboards, programming)
Olaf Reitmeier (bass)
Robert Hunicke-Rizzo (drums - #10)


Und die Titel:


01:Mayday
02:Point Of Safe Return
03:Moth
04:My Song For You
05:Get Me
06:Inner Whore
07:Out
08:Carnival
09:Clean
10:Sometimes
11:All That I Am
12:Windows


Wolfgang

Wer hören möchte, hier bitte:

http://www.amandasomerville.com/

http://www.myspace.com/amandasomervillemusic
hmc
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Re: Amanda Somerville – Windows

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Gepostet: 22.05.2009 - 12:32 Uhr  ·  #2
Also hier hast Du mich aber durchgeschüttelt.
Immer wenn ich den Amazone Link nutzen wollte, gab es Einschränkungen.

Das diese Scheibe "mindestens" interessant sein muss, hast Du eindrucksvoll in deine Rezi verpackt.

12 von 15 Pkt. ist ja nicht schlecht.
firebyrd
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Re: Amanda Somerville – Windows

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Gepostet: 22.05.2009 - 12:41 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von hmc
Also hier hast Du mich aber durchgeschüttelt.
Immer wenn ich den Amazone Link nutzen wollte, gab es Einschränkungen.

Das diese Scheibe "mindestens" interessant sein muss, hast Du eindrucksvoll in deine Rezi verpackt.

12 von 15 Pkt. ist ja nicht schlecht.


Du kannst bei der LADY direkt bestellen!!!! 😉
hmc
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Gepostet: 22.05.2009 - 13:09 Uhr  ·  #4
Ok, das werde ich tun, auch wenn sie "biestig" dreinschaut.
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Gepostet: 22.05.2009 - 13:49 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von hmc
Ok, das werde ich tun, auch wenn sie "biestig" dreinschaut.


hier besser? 😉
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Gepostet: 22.05.2009 - 18:45 Uhr  ·  #6
Huch, sie ist ja ein Schnuckelchen...
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Gepostet: 22.05.2009 - 18:53 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von hmc
Huch, sie ist ja ein Schnuckelchen...


ich schlage vor, Du holst Dir die CD persönlich ab, OK??? 😉
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Gepostet: 22.05.2009 - 18:56 Uhr  ·  #8
firebyrd, stell doch bitte den Kontakt her und ich würde sie dann mit meinem Grummel Engllisch auf meine Seite bringen. 💋
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Gepostet: 28.05.2009 - 09:21 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von hmc
firebyrd, stell doch bitte den Kontakt her und ich würde sie dann mit meinem Grummel Engllisch auf meine Seite bringen. 💋


das musst Du schon selbst durchziehen, Horst, und die Dame soll deutsch sprechen!!!! :8)

Ich erwarte Deinen Bericht. 😉
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