Barbara Dennerlein - Straight Ahead!

„Die neueste Platte der Münchner Organistin Barbara Dennerlein hält all das, was die vorhergegangenen Einspielungen eigentlich schon versprachen: eine kontinuierliche Weiterentwicklung in Stilistik und musikalischer Aussagefähigkeit. Das Zusammentreffen mit amerikanischen Topmusikern wie dem Posaunisten Ray Anderson, dem Gitarristen Mitch Watkins und dem Drummer Ronnie Burrage bedeutete gewiß ein Höchstmaß an Anpassung, stellt aber auch eine kreative Herausforderung dar.

Das Ergebnis ist eine Musik, die manchmal so gar nicht in die berüchtigten Schubladen passen will. Dafür sorgt zunächst Ray Anderson mit seinem unkonventionellen sperrigen, fast vokalen Posaunenspiel. Aber auch Gitarrist Mitch Watkins stiftet gelegentlich mit jazzphrasierten Rocksounds und bluesgetränkten Melodielinien Verwirrung bis zum Entsetzen bei allen in engsten stilistischen Bahnen Denkenden. Drummer Ronnie Burrage verfügt neben einem ausgeprägten Drive, der beinahe Berge versetzen könnte, über die Fähigkeit, sich auf die ständig wechselnden musikalischen Situationen blitzschnell einzustellen.

Erstaunlich, mit welcher Souveränität und professionellen Überlegenheit Barbara Dennerlein die ihr als Leader zustehende dominierende Rolle wahrt. Wie sie jedem Stück endgültig ihren (Sound)-Stempel aufdrückt, ohne die Eigenständigkeit und Gleichberechtigung der Mitspieler in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen oder gar zu unterdrücken, das ist einfach großartig! Aus dieser Übereinstimmung erwächst ein makelloses Zusammenspiel, das in kreativen Solobeiträgen aller Beteiligten gipfelt.

Wer bislang Barbara Dennerlein als mehr oder weniger einfallslose Jimmy Smith-Epigonin abtat (- und es gab da wohl einige, die es sich so einfach machten -), wird spätestens nach dieser Platte seine Meinung gründlichst revidieren müssen. Und swingen tut die Dame auch - und zwar mit Händen und Füßen!“

Nun, das hat der Mann wohl auf den Punkt gebracht, obwohl sie der Musik ihren Stempel aufdrückt, kommen alle Bandmitglieder zu ihrem musikalischen Recht. Niemand muss hinten anstehen, sondern hat genügend Freiraum, um seine Fähigkeiten einzubringen.

Das Blasgenie Ray Anderson, der unglaublich swingend agierende Drummer Ronnie Burrage oder der Meister der Dissonanzen Mitch Watkins (Gitarre) sehe ich nicht als Zulieferer, sondern als gleichwertige Musiker, die es verstehen Barbara in Szene zu setzen. Alles swingt, jazzt und rockt wie aus einem Guß und macht dieses Album zu einem der besten deutschen Jazzwerke.

Neben diesem Album möchte ich die CD „Hot Stuff“ empfehlen, sie steht dieser Veröffentlichung in nichts nach. Angenehme Nebenerscheinung ist der Top Sound der Alben, Räumlichkeit, Transparenz und Dynamik sind sehr gut.

Im Netz habe ich diese Zeilen gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
„Weltgewinn an der Hammond und Kirchenorgel
Ihre CDs wurden mit Auszeichnungen, mehrfach mit Jazz Awards und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik bedacht, ihre CD "Take Off" (Verve/Universal) erreichte sogar Platz 1 der Jazz-Charts und wurde als meistverkauftes Jazz-Album gefeiert. Barbara Dennerlein gehört zum Kreis der wenigen deutschen Künstler mit internationaler Reputation. Sie präsentiert sich auf ihren Veröffentlichungen und in ihren Konzerten als kompetente Vertreterin einer neuen Generation von Jazz-Musikern und wurde dadurch zur Protagonistin ihres Instrumentes, der legendären Hammond B 3“