Im Herbst 1977 hat Henry Paul die Band The Outlaws verlassen. Der genaue Zeitpunkt und die Gründe sind heute nicht mehr nachvollziehbar. Nach den Aufnahmen zum " Hurry Sundown" und der danach folgenden Promo-Tour für die Platte im Frühling/Sommer 1977 wollte Henry Paul auf eigenen Füßen stehen (andere sprechen über einen Konflikt mit Hughie Thomasson um die Führungsrolle in der Band).
Auf jeden Fall erzählt Henry Paul, dass er in dieser Zeit schon ein paar Songs für das neue Projekt geschrieben hat und ein paar Demos mit Hilfe der Brüder Pat und Danny Liston (die Gründer von Band Mamas Pride) aus St.Louis aufgenommen hat. Die von Henry Paul zusammengestellte Band unterschied sich fast kaum von der "Outlaws" Frontlinie. Der Bassist Wally Dentz kam aus der lokalen Band "Raindriver" aus Florida, der Gitarist Jim Fish war ein alter Bekannter, mit ihm spielte Henry Paul noch zu pre-Outlaws Zeiten in der Band "Sienna" in Tampa, Fl. Der Schlagzeuger Bill Hoffman spielte bis dato in einer lokalen Band aus dem Raum von Cocoa Beach "Another Mother For Peace" ( wo übrigens auch Fred Donaldson spielte - später Sologitarrist beim "Jo Jo Gunn").
Als dritten Gitaristen hat Henry Paul den Bill Crain (Brüder von Tom Crain - Charlie Daniels Band) angeheuert.
Durch einen gemeinsamen Freund traf Paul noch Barry Rapp einen Keyboardspieler der schon ganz gute Erfahrungen in der Southern Hemisphere ausweisen konnte, er war Mitglied der Band "Sow Belly" aus Joplin, Missouri. Mit dieser Band zog er mitte der 70-er Jahe nach Jacksonville, Florida wo "Sow Belly" ein Kontrakt mit den Brüdern Pat und Jack Armstrong unterschrieb ( eingeweihten sind die Bruder Armstrong bestimmt bekannt als Manager von Molly Hatchet). In "Sow Belly" spielten neben ihm auch andere später bekannte Musiker wie John Moss (später Mitglied vom Steve Gaines' Crawdads ) und Ace Moreland.
Mit Moreland reiste Rapp nach Macon, Ga. wo die beiden zur Soul Gruppe des Posaunisten Tony Dorsey (Tony Dorsey and Magic ) stießen.
Als Dorsey die Gruppe auflöste um selbst bei Wings Horns zu spielen (Die Brass Sektion von Paul McCartney's Wings) begab sich Barry Rapp nach Tampa wo er Henry Paul traf.
Mit dieser Konfiguration ( sechs ambitionierte Musiker, davon drei Gitaristen, vier Vokalisten ) gelang der Band eine kleine (es ist natürlich meine subjektive Meinung) Perle des Genres. Eine Platte die ohne zweifeln nach früheren Outlaws Platten klingt aber durch die entspannte Atmosphäre und viele Country-Rock-Elemente ihr eigenes Profil besitzt - so ein Art von Southern "Eagles" Gesicht.
Wohlgemerkt ungefähr in der selben Zeit brachten Outlaws das Werk "Playin' to Win" heraus und ich denke das die beiden Platten stilistisch Welten trennen.
Ein Teil des Ruhmes gehört auch den Produzenten der Brüder Ron und Howard Albert aus den Criteria Studios in Miami die Musikarrangements der Gruppe noch verfeinerten.
Der absolute Höhepunkt auf der Platte ist für mich der Song "So Long" (einer meiner Lieblingslieder aus dieser Zeit) der wie eine Folkballade anfing und dann nach einer Minute mit Gitarren Dialog explodiert (von mir aus könnte das Stück ruhig länger sein). Henry Paul erzählt in seinen Erinnerungen dass er sich im Balladennteil von Gordon Lightfoot inspirieren ließ. Der Song verarbeitet inhaltlich Paul's Reminiszenzen an seine Jugendliebe aus College Zeiten.
Der zweite Song auf der Platte "Crossfire" hat eindeutige West-Coast Einflüsse und klingt als käme er aus den Kreisen der so genannten Avocado-Mafia ( die lose Bindung der Liedermacher aus dem sonnigen Californien : Jackson Browne, Fleetwood Mac (Band und solo), The Eagles (Band und solo), Crosby, Stills & Nash, Linda Ronstadt, Bob Welch und andere - eine Bezeichnung als California-Mellow habe ich auch schon gelesen).
Der Gitarrenriff und das Slide Solo am Ende von "Foolin" weckt in mir leichte Assoziationen zu ABB's "Midnight Rider". Es folgt ein instrumentales Intermezzo "Wood Wind" (nicht eine ganze Minute lang) und wir hören "Grey Ghost" den zweiten Höhepunkt der Platte. Henry Paul schrieb dieses Stück zusammen mit Barry Rapp. Beide Musiker verarbeiteten in dem Song ihre Trauer nach dem Tod von LS-Mitgliedern bei einem Flugzeugabsturz während der "Street Survivor" Tour. Der folgende Titel "I Don't Need You No More" verzaubert mit Southern-Swing den man aus den besten ABB und MTB Zeiten noch in Erinnerung hat.
Danach haben wir noch eine Country-Polka ("Lonely Dreamer") gefolgt durch den eindeutig schwächsten Titel auf der ganze Platte ("One Night Stand") und dem rockigeren "You Really Know (What I Mean)".
Das ganze wird abgeschlossen mit dem Song "All I Need" der wieder eher westcoastlich klingt ( ahhhm! Steleye Dan).
Ich habe schon sehr oft betont dass mir die Bewertung und Beschreibung von einzelnen Musikstücken sehr schwer fällt. Ich bevorzuge Fakten, aber Ich respektiere wenn eine Platte bzw. Titel der mir gefällt bei anderen nur ein Schulterzuckung erzeugt (wo ich mich schon im Trans auf dem Boden walze).
ALBUM INFO:
Produced By: Ron & Howard Albert for Fat Albert Productions Inc.
Recorded & Mixed At: Criteria Recording Studios, Miami, Florida
Engineer:Don Gehman
Assistant Engineer: Sam Taylor
Cover: Don Bratigam, Jim Houghton
TRACK LISTING:
So Long
Crossfire
Foolin'
Wood Wind
Grey Ghost
I Don't Need You No More
Lonely Dreamer
One Night Stands
You Really Know (What I Mean)
All I Need
THE PLAYERS:
Henry Paul: Guitars, Vocals
Jim Fish - Guitars, Vocals
Bill Crain - Guitars
Barry Rapp - Keyboards, Vocals
Wally Dentz - Bass, Harmonica, Vocals
Bill Hoffman - Drums
Guests:
Joe Lala - Percussion
Geschrieben Anno Domini 2010 von womus-205 (Motivation - HMC)
Auf jeden Fall erzählt Henry Paul, dass er in dieser Zeit schon ein paar Songs für das neue Projekt geschrieben hat und ein paar Demos mit Hilfe der Brüder Pat und Danny Liston (die Gründer von Band Mamas Pride) aus St.Louis aufgenommen hat. Die von Henry Paul zusammengestellte Band unterschied sich fast kaum von der "Outlaws" Frontlinie. Der Bassist Wally Dentz kam aus der lokalen Band "Raindriver" aus Florida, der Gitarist Jim Fish war ein alter Bekannter, mit ihm spielte Henry Paul noch zu pre-Outlaws Zeiten in der Band "Sienna" in Tampa, Fl. Der Schlagzeuger Bill Hoffman spielte bis dato in einer lokalen Band aus dem Raum von Cocoa Beach "Another Mother For Peace" ( wo übrigens auch Fred Donaldson spielte - später Sologitarrist beim "Jo Jo Gunn").
Cocoa Beach Florida (zum Teufel mit Tornados ! Sofort werde ich umziehen)
Als dritten Gitaristen hat Henry Paul den Bill Crain (Brüder von Tom Crain - Charlie Daniels Band) angeheuert.
Durch einen gemeinsamen Freund traf Paul noch Barry Rapp einen Keyboardspieler der schon ganz gute Erfahrungen in der Southern Hemisphere ausweisen konnte, er war Mitglied der Band "Sow Belly" aus Joplin, Missouri. Mit dieser Band zog er mitte der 70-er Jahe nach Jacksonville, Florida wo "Sow Belly" ein Kontrakt mit den Brüdern Pat und Jack Armstrong unterschrieb ( eingeweihten sind die Bruder Armstrong bestimmt bekannt als Manager von Molly Hatchet). In "Sow Belly" spielten neben ihm auch andere später bekannte Musiker wie John Moss (später Mitglied vom Steve Gaines' Crawdads ) und Ace Moreland.
Sow Belly
Ronnie Brooks, Terry Thomas, Barry Rapp (front row)
John Moss, Ace Moreland (back row)
Ronnie Brooks, Terry Thomas, Barry Rapp (front row)
John Moss, Ace Moreland (back row)
Mit Moreland reiste Rapp nach Macon, Ga. wo die beiden zur Soul Gruppe des Posaunisten Tony Dorsey (Tony Dorsey and Magic ) stießen.
Als Dorsey die Gruppe auflöste um selbst bei Wings Horns zu spielen (Die Brass Sektion von Paul McCartney's Wings) begab sich Barry Rapp nach Tampa wo er Henry Paul traf.
Mit dieser Konfiguration ( sechs ambitionierte Musiker, davon drei Gitaristen, vier Vokalisten ) gelang der Band eine kleine (es ist natürlich meine subjektive Meinung) Perle des Genres. Eine Platte die ohne zweifeln nach früheren Outlaws Platten klingt aber durch die entspannte Atmosphäre und viele Country-Rock-Elemente ihr eigenes Profil besitzt - so ein Art von Southern "Eagles" Gesicht.
Wohlgemerkt ungefähr in der selben Zeit brachten Outlaws das Werk "Playin' to Win" heraus und ich denke das die beiden Platten stilistisch Welten trennen.
Ein Teil des Ruhmes gehört auch den Produzenten der Brüder Ron und Howard Albert aus den Criteria Studios in Miami die Musikarrangements der Gruppe noch verfeinerten.
Der absolute Höhepunkt auf der Platte ist für mich der Song "So Long" (einer meiner Lieblingslieder aus dieser Zeit) der wie eine Folkballade anfing und dann nach einer Minute mit Gitarren Dialog explodiert (von mir aus könnte das Stück ruhig länger sein). Henry Paul erzählt in seinen Erinnerungen dass er sich im Balladennteil von Gordon Lightfoot inspirieren ließ. Der Song verarbeitet inhaltlich Paul's Reminiszenzen an seine Jugendliebe aus College Zeiten.
Der zweite Song auf der Platte "Crossfire" hat eindeutige West-Coast Einflüsse und klingt als käme er aus den Kreisen der so genannten Avocado-Mafia ( die lose Bindung der Liedermacher aus dem sonnigen Californien : Jackson Browne, Fleetwood Mac (Band und solo), The Eagles (Band und solo), Crosby, Stills & Nash, Linda Ronstadt, Bob Welch und andere - eine Bezeichnung als California-Mellow habe ich auch schon gelesen).
Der Gitarrenriff und das Slide Solo am Ende von "Foolin" weckt in mir leichte Assoziationen zu ABB's "Midnight Rider". Es folgt ein instrumentales Intermezzo "Wood Wind" (nicht eine ganze Minute lang) und wir hören "Grey Ghost" den zweiten Höhepunkt der Platte. Henry Paul schrieb dieses Stück zusammen mit Barry Rapp. Beide Musiker verarbeiteten in dem Song ihre Trauer nach dem Tod von LS-Mitgliedern bei einem Flugzeugabsturz während der "Street Survivor" Tour. Der folgende Titel "I Don't Need You No More" verzaubert mit Southern-Swing den man aus den besten ABB und MTB Zeiten noch in Erinnerung hat.
Danach haben wir noch eine Country-Polka ("Lonely Dreamer") gefolgt durch den eindeutig schwächsten Titel auf der ganze Platte ("One Night Stand") und dem rockigeren "You Really Know (What I Mean)".
Das ganze wird abgeschlossen mit dem Song "All I Need" der wieder eher westcoastlich klingt ( ahhhm! Steleye Dan).
Ich habe schon sehr oft betont dass mir die Bewertung und Beschreibung von einzelnen Musikstücken sehr schwer fällt. Ich bevorzuge Fakten, aber Ich respektiere wenn eine Platte bzw. Titel der mir gefällt bei anderen nur ein Schulterzuckung erzeugt (wo ich mich schon im Trans auf dem Boden walze).
ALBUM INFO:
Produced By: Ron & Howard Albert for Fat Albert Productions Inc.
Recorded & Mixed At: Criteria Recording Studios, Miami, Florida
Engineer:Don Gehman
Assistant Engineer: Sam Taylor
Cover: Don Bratigam, Jim Houghton
TRACK LISTING:
So Long
Crossfire
Foolin'
Wood Wind
Grey Ghost
I Don't Need You No More
Lonely Dreamer
One Night Stands
You Really Know (What I Mean)
All I Need
THE PLAYERS:
Henry Paul: Guitars, Vocals
Jim Fish - Guitars, Vocals
Bill Crain - Guitars
Barry Rapp - Keyboards, Vocals
Wally Dentz - Bass, Harmonica, Vocals
Bill Hoffman - Drums
Guests:
Joe Lala - Percussion
Geschrieben Anno Domini 2010 von womus-205 (Motivation - HMC)