The Sweetback Sisters - Looking For A Fight
Ist es Retro? Ist es gar Popmusik der fünfziger Jahre? Einen (oder beide) dieser Schlüsse lässt jedenfalls die kurze Eröffnungsnummer zu. Das hätte z.B. Connie Francis früher auch so singen können.
Doch plötzlich ändert sich die Stimmung: Spuren von Mariachi mit der Trompete auf dem flott rockenden "Texas Bluebonnets", Tex-Mex lässt grüßen, aber auch nur kurz. Überhaupt sind kurze Spielzeiten angesagt, mit 4:11 Minuten gibt es den längsten Titel. "It Won't Hurt When I Fall Down From This Barstool", schon wieder wechselt der Sound, nun ist Bakersfield angesagt, aber im neotraditionalistischen Stil. Geschrieben ist das Stück nämlich von Dwight Yoakam, den derzeit wohl bekanntesten Vertreter dieser mir so lieben Stilrichtung des Country. Ja, die Band macht das wirklich gut - interessant, wenn hier beide Damen zusammen den Titel singen.
Die Stilvielfalt will nicht abreißen, und das ist sicher ein Punkt, über den man nun trefflich diskutieren könnte. Also - Pro und Contra bereits an dieser Stelle!?
Wenn ich nach vier Titeln bereits vier verschieden geartete Songs präsentiert bekomme, gefällt mir das persönlich nicht so gut. Ich möchte mich gern mit dem Sound einer Band identifizieren und innerhalb eines bestimmten Schemas Zustimmung oder Ablehnung empfinden können, weil ich mir sonst nicht sicher wäre, ob ich die Platte kaufen sollte oder lieber nicht. Dieses Album würde ich persönlich wegen des dritten Tracks auf jeden Fall kaufen, der Rest könnte mich dazu weniger anregen.
Das war also ein kurzes 'Contra-Statement', die 'Pro-Seite' könnte darin bestehen, festzustellen, dass die Band es versteht, mehrere Stilrichtungen abzudecken und insofern ihre Vielseitigkeit beweist. Also bleibt es letztlich jedem selbst überlassen, wie er mit dem einen oder anderen Fakt umgehen wird.
Ungeachtet der beiden Pole bleibt mir festzustellen, dass die Band ihre Vorstellung der Musik sehr frisch, ungezwungen und leidenschaftlich vorträgt. Das kann ich unumwunden als Lob mit auf den Weg geben. Die 'Klickergitarre', wie wir sie von einigen Stücken von Johnny Cash kennen, begleitet "The Mystery Of You" und transportiert eine nostalgische Stimmung aus den Boxen. Auch ein für mich kauferzwingender Song. Davon gibt es noch weitere, und zwar "Thank You", das sehr an Patsy Cline erinnert und die Ballade "The Heart Of My Mind". Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade bei einigen dieser Tracks Andy Keenan seinen Gastauftritt an der Pedal Steel hat.
"Rattled" ist ein Coversong - einige werden ihn von den Traveling Wilburys kennen. In dieser Version gibt es eine kleine Rockabilly-Auffrischung, doch zu einem Höhepunkt zähle ich dieses Stück nicht. "Home" ist so richtig schön schnulzig, und mit einem lustigen, an Western Swing und die Andrews Sisters erinnernden Song endet diese Platte.
So oder so - Spaß hats gemacht! Vor allem die Stimmen harmonieren gut zusammen. Was ich letztlich davon halten soll, weiß ich allerdings noch immer nicht so recht. Auf jeden Fall ist es nostalgisch, was geboten wird, 'Countrybilly' vielleicht? Denn eigentlich ist fast alles dabei - Country, Rockabilly, Bakersfield Sound, Honky Tonk, Western Swing, aber eben nicht immer unbedingt gemischt zu einem Ganzen, sondern überwiegend als Einzelelemente...
Ich bin gespannt auf die nächste Platte und für welchen weiteren Weg man sich entscheiden wird.
Die Band:
Peter Bitenc (upright bass)
Zara Bode (lead vocals, harmony vocals, acoustic guitar - #2, classical guitar - #11)
Ross Bellenoit (electric guitar, classical guitar - #6, 9, baritone guitar - #4, 10, banjo -#5, triangle - #4)
Jesse Milnes (acoustic guitar, all except - #2, 11, fiddle, harmony vocals - #13)
Emily Miller (lead vocals, harmony vocals, fiddle - #2)
Stefan Amidon (drums, harmony vocals - #5, 13, lead vocals - #13)
Devin Greenwood (organ - #4, 6, 11, piano - #2-5, 8-10, harmony vocals - #1, 5-13, percussion - #3, 4, Wurlitzer - #7)
Andy Keenan (pedal steel - #3, 6, 9)
Octavio Matteo (trumpet - #2)
Die Titel:
01:Love Me, Honey, Do [Stevenson, Beam, Giles] (2:31)
02:Texas Bluebonnets [Lewis] )2:34)
03:It Won't Hurt When I Fall Down From This Barstool [Yoakam] (3:45)
04:Looking For A Fight [Milnes] (2:53)
05:Run Home And Cry [Miller] (2:41)
06:The Mystery Of You [Bellenoit] (2:51)
07:Don't Put Her Down, You Helped Put Her There [Dickens] (3:59)
08:Thank You [Milnes] (3:02)
09:The Heart Of My Mind [Bellenoit] (3:58)
10:Rattled [Lynne, Petty, Dylan, Harrison, Orbison] (3:00)
11:Home [Bode] (4:11)
12:Too Many Experts [Milnes] (3:08)
13:Cowboy Ham & Eggs [Spencer] (1:18)
http://www.thesweetbacksisters.com/
Wolfgang
Ist es Retro? Ist es gar Popmusik der fünfziger Jahre? Einen (oder beide) dieser Schlüsse lässt jedenfalls die kurze Eröffnungsnummer zu. Das hätte z.B. Connie Francis früher auch so singen können.
Doch plötzlich ändert sich die Stimmung: Spuren von Mariachi mit der Trompete auf dem flott rockenden "Texas Bluebonnets", Tex-Mex lässt grüßen, aber auch nur kurz. Überhaupt sind kurze Spielzeiten angesagt, mit 4:11 Minuten gibt es den längsten Titel. "It Won't Hurt When I Fall Down From This Barstool", schon wieder wechselt der Sound, nun ist Bakersfield angesagt, aber im neotraditionalistischen Stil. Geschrieben ist das Stück nämlich von Dwight Yoakam, den derzeit wohl bekanntesten Vertreter dieser mir so lieben Stilrichtung des Country. Ja, die Band macht das wirklich gut - interessant, wenn hier beide Damen zusammen den Titel singen.
Die Stilvielfalt will nicht abreißen, und das ist sicher ein Punkt, über den man nun trefflich diskutieren könnte. Also - Pro und Contra bereits an dieser Stelle!?
Wenn ich nach vier Titeln bereits vier verschieden geartete Songs präsentiert bekomme, gefällt mir das persönlich nicht so gut. Ich möchte mich gern mit dem Sound einer Band identifizieren und innerhalb eines bestimmten Schemas Zustimmung oder Ablehnung empfinden können, weil ich mir sonst nicht sicher wäre, ob ich die Platte kaufen sollte oder lieber nicht. Dieses Album würde ich persönlich wegen des dritten Tracks auf jeden Fall kaufen, der Rest könnte mich dazu weniger anregen.
Das war also ein kurzes 'Contra-Statement', die 'Pro-Seite' könnte darin bestehen, festzustellen, dass die Band es versteht, mehrere Stilrichtungen abzudecken und insofern ihre Vielseitigkeit beweist. Also bleibt es letztlich jedem selbst überlassen, wie er mit dem einen oder anderen Fakt umgehen wird.
Ungeachtet der beiden Pole bleibt mir festzustellen, dass die Band ihre Vorstellung der Musik sehr frisch, ungezwungen und leidenschaftlich vorträgt. Das kann ich unumwunden als Lob mit auf den Weg geben. Die 'Klickergitarre', wie wir sie von einigen Stücken von Johnny Cash kennen, begleitet "The Mystery Of You" und transportiert eine nostalgische Stimmung aus den Boxen. Auch ein für mich kauferzwingender Song. Davon gibt es noch weitere, und zwar "Thank You", das sehr an Patsy Cline erinnert und die Ballade "The Heart Of My Mind". Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade bei einigen dieser Tracks Andy Keenan seinen Gastauftritt an der Pedal Steel hat.
"Rattled" ist ein Coversong - einige werden ihn von den Traveling Wilburys kennen. In dieser Version gibt es eine kleine Rockabilly-Auffrischung, doch zu einem Höhepunkt zähle ich dieses Stück nicht. "Home" ist so richtig schön schnulzig, und mit einem lustigen, an Western Swing und die Andrews Sisters erinnernden Song endet diese Platte.
So oder so - Spaß hats gemacht! Vor allem die Stimmen harmonieren gut zusammen. Was ich letztlich davon halten soll, weiß ich allerdings noch immer nicht so recht. Auf jeden Fall ist es nostalgisch, was geboten wird, 'Countrybilly' vielleicht? Denn eigentlich ist fast alles dabei - Country, Rockabilly, Bakersfield Sound, Honky Tonk, Western Swing, aber eben nicht immer unbedingt gemischt zu einem Ganzen, sondern überwiegend als Einzelelemente...
Ich bin gespannt auf die nächste Platte und für welchen weiteren Weg man sich entscheiden wird.
Die Band:
Peter Bitenc (upright bass)
Zara Bode (lead vocals, harmony vocals, acoustic guitar - #2, classical guitar - #11)
Ross Bellenoit (electric guitar, classical guitar - #6, 9, baritone guitar - #4, 10, banjo -#5, triangle - #4)
Jesse Milnes (acoustic guitar, all except - #2, 11, fiddle, harmony vocals - #13)
Emily Miller (lead vocals, harmony vocals, fiddle - #2)
Stefan Amidon (drums, harmony vocals - #5, 13, lead vocals - #13)
Devin Greenwood (organ - #4, 6, 11, piano - #2-5, 8-10, harmony vocals - #1, 5-13, percussion - #3, 4, Wurlitzer - #7)
Andy Keenan (pedal steel - #3, 6, 9)
Octavio Matteo (trumpet - #2)
Die Titel:
01:Love Me, Honey, Do [Stevenson, Beam, Giles] (2:31)
02:Texas Bluebonnets [Lewis] )2:34)
03:It Won't Hurt When I Fall Down From This Barstool [Yoakam] (3:45)
04:Looking For A Fight [Milnes] (2:53)
05:Run Home And Cry [Miller] (2:41)
06:The Mystery Of You [Bellenoit] (2:51)
07:Don't Put Her Down, You Helped Put Her There [Dickens] (3:59)
08:Thank You [Milnes] (3:02)
09:The Heart Of My Mind [Bellenoit] (3:58)
10:Rattled [Lynne, Petty, Dylan, Harrison, Orbison] (3:00)
11:Home [Bode] (4:11)
12:Too Many Experts [Milnes] (3:08)
13:Cowboy Ham & Eggs [Spencer] (1:18)
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Wolfgang
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