Dan San - Domino

Indie Pop aus Belgien

 
firebyrd
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Dan San - Domino

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Gepostet: 08.05.2012 - 07:46 Uhr  ·  #1
Dan San - Domino


Heute habe ich es mit Belgiern zu tun. Bisher ist eine EP ("Pillow") von Dan San erschienen und nun folgt dieses "Domino" betitelte Debüt in vollem Format.

Eine sich lange steigernde Einleitung mündet in einem harmonischen Gesangspart, mehrstimmig vorgetragen - ein wenig 'riecht' das nach Brit Pop, aber der sanften Art. Eigentlich schon mehr in Richtung Folk Pop und das mit einer teilweisen Hinwendung zu den Siebzigern. Träumerisch, nicht reißerisch und in dieser Hinsicht etwas an die Fleet Foxes erinnernd, fließt die Musik sanft dahin - ab und zu durch verschiedene spielerische Elemente unterbrochen.

Nachteil einer solchen, eher bedächtigen Musik ist jedoch, dass keine besonderen Spannungsbögen aufgebaut werden. Das halte ich auch nicht für zwingend erforderlich, wenn die Musik grundsätzlich fesselnd wirkt. Nur nutzt sich das 'Schönklangprinzip' im Laufe der Spielzeit bald ab und so wünschte ich mir dann doch Ecken, Kanten und ein wenig mehr Druck. Wenn man allerdings konzentrierter zuhört, wird man weitere Nuancen entdecken - eher filigrane Momente, die aber in der Zurückhaltung zu suchen sind, zum Beispiel ein hintergründiges Banjo auf "Heavy Mist".

Ein weiteres Problem ist, dass ich keinen 'besonderen' Titel finde, einen, der als Aufhänger dienen könnte - der definitive Hit also. Ergo lasse ich die Musik frei wirken und wachsen und schwimme einfach in diesem Meer der Glücksmomente mit, der Unbeschwertheit, diesen gelegentlichen Anklängen an Simon & Garfunkel. Faszinierend ist dieser in sich verschachtelte Harmoniegesang, etwas Gleichartiges hört man nicht allzu oft.

Aufgebaut ist die Musik auf der Basis akustischer Gitarren, dazu Bass und Perkussion, ab und zu angereichert mit Streichinstrumenten, gezupft und gestrichen. Das sind die kleinen Nuancen im Arrangement, die für Abwechslung sorgen, aber einiges wiederholt sich oder hebt sich nicht individuell ab. Im Ansatz sind das hervorragende Ideen, die, würde man sie ausbauen, eine gewisse Eigenständigkeit im Sound bewirken könnten.
Solche Ideen, wie ich sie bei "The Wind" entdecke, meine ich. Der Song ist in sich sehr abwechslungsreich, Folkelemente werden eingestreut, der Rhythmus wechselt, die Streicher untermalen den zurückhaltenden, flächigen Gesang. Insgesamt bleibt die Musik ein Gesamtpaket, das es wert ist, genauer gehört zu werden.

Ach ja, Freunde der Band Midlake könnten auch Gefallen finden an dieser Breitbandharmonie. Ja, es klingt wirklich schön…

Musiker:

Thomas Medard (guitar, voice, mandolin, harmonica, percussion)
Jérome Magnee (guitar, voice, Hammond, banjo, percussion)
Maxime Lhussier (bass, voice, electric guitar)
Damien Chierici (violin)
Leticia Collet (keyboard)
Benoit Huvelle (drums)

Songs:

01:Moon
02:The Shade
03:So Many Yards
04:Under A Sea Of Lies
05:Reality
06:Question Marks
07:The Wind
08:The End Of The Day Part II
09:Heavy Mist
10:Sleeper
11:Tomorrow
12:Domino
13:Leaves



http://www.dansan.be/

Wolfgang
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