German Kultrock Festival - Balve/Sauerland - 16.08.2014

Welcome in the cave

 
Stattmeister
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German Kultrock Festival - Balve/Sauerland - 16.08.2014

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Gepostet: 30.08.2014 - 17:10 Uhr  ·  #1
Es hätte ein gelungener Konzertabend werden können. Wenn, ja wenn der miese Sondbrei nicht gewesen wäre. Am 16.08.2014 besuchten die Artisten Negerhalle und Stattmeister das GKF. Dies haben sie zu berichten:

Die Location: Top, die Balver Höhle ist ein absolut ungewöhnlicher Ort für Veranstaltungen und Konzerte. Mariusz Duda/Riverside blickte gar ungläubig ins Rund und rief: "Welcome in the cave. Are you caveman??" Nach dem riesengroßen Eingang verjüngt sich die Höhle im Inneren, verzweigt sich in zwei Seitenarme. Diese waren effektvoll ausgeleuchtet und erzeugten eine leicht psychedelische Atmosphäre. Im hinteren Teil konnte man auf Bierzeltgarnituren Platz nehmen, ein Getränkestand war in unmittelbarer Nähe und in einer Ecke wartete ein Anbieter von Tonträger auf zahlende Kundschaft.

Die Bühne wird aus Platzgründen direkt hinter dem Höhleneingang aufgebaut, die Zuschauer stehen also in der Höhle, da es leicht bergauf geht können auch die die weiter hinten stehen noch gut die Bühne sehen. Diese Anordnung verursacht dann allerdings ein akustisches Problem. Der Schall geht in die Höhle und wird dann durch die Wände wieder reflektiert, was, bei entsprechender Lautstärke schnell zu zigfacher Überlagerung der Schallwellen führt. Das passierte leider auch am Samstag, doch dazu später mehr.

Das Wetter: nach sintflutartigen Regenfälle an den Tagen zuvor, blieb es zum Glück den ganzen Abend über trocken, so konnte man sich in den Umbaupausen vor der Höhle das (sehr eingeschränkte) kulinarische Angebot testen und Leute gucken.

Die Bands: absolut gelungene Auswahl. Den Opener machten die Lokalmatadoren, die PeeWee Bluesgang (aus dem benachbarten Iserlohn). Seit 1977 hat die Band sich dem Bluesrock verschrieben und sind absolute Bühnenprofis. Neben selbst komponierten Stücken flechten sie auch immer wieder Klassiker in ihr Repertoire ein und glänzten am Samstag zum Schluss mit einer tollen Version von „Hey Joe“.

Danach war auch bereits die „Stammtruppe“ des Festivals, Jane, an der Reihe. Diese habe ich erstmalig live gesehen und sie haben mich vollends überzeugt. Schwerpunkt ihres Sets waren Stücke aus den ersten 5 oder 6 Alben, spieltechnisch und atmosphärisch top dargeboten. Auch viele Member im Jane-Forum sind der einhelligen Meinung dass dies der beste Auftritt von Jane seit langem war. Mir haben insbesondere die Songs „Windows“ und „Spain“ zugesagt sowie das eher seltener gespielte „Auroville“ von Age of Madness. Gegen Ende des Konzertes zeichnete sich dann aber bereits schon leider ab was mir den Rest des Abends zu Schaffen machte. Der „Soundvermischer“ drehte die Lautstärke hoch und dadurch ergab sich ein unangenehmer Soundbrei der mir die beiden kommenden Auftritte doch sehr verleidet hat.

Der Sound: nach 20 h – also ungefähr gegen Ende des Jane-Auftritts, kurz und schmerlos ausgedrückt: schrottig.

Der Crippled Black Phoenix-Auftritt auf dem Herzberg sorgte 2013 für Gänsehaut-Momente, hier in der Höhle waren die Songs einfach nur laut und undifferenziert. So habe ich erst beim lesen der Setlist vor einigen Tagen gemerkt, dass sie doch viele Stücke vom neuen Album gespielt haben. Während diese auf CD teilweise leicht folkrockend daher kommen, dröhnten sie in der Höhle einfach nur vor sich hin. Gut, mit ihren 3 Gitarren sind sie nicht auf dem Pfad der Leisetreter, aber hier war es einfach des Guten zu viel. Selbst die Ballade „Of a lifetime“ donnerte nur so dahin, Sängerin Daisy Chapman kam mit ihrem Keyboardspiel und dem Gesang überhaupt nicht zur Geltung.

Leider besserte sich das auch beim Auftritt von Riverside keineswegs. Obwohl das Quartett um Mariusz Duda viele ruhige Stücke mit ausgedehnten Gitarren- und Keyboardpassagen ausgewählt hatten bleib einem ein Soundmatsch nicht erspart. Auch einige Positionswechsel, von direkt hinter dem Mischpult nach weiter hinten in der Höhle und direkt vor der Bühne, brachten leider keine Besserung. So entschieden wir uns, was mir bisher nur sehr selten passiert ist, die Höhle vor dem Ende des Gigs zu verlassen und den Heimweg anzutreten.

Nicht ohne Grund haben Riverside auch ihre Zustimmung zur Ausstrahlung ihres Gigs im heimischen Radio MK verweigert, da ohne vorherigen Soundcheck und ihr eigens mitgebrachtes Mischpult ihr Klang in gewohnter Qualität nicht erreicht wurde.
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Stattmeister
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Re: German Kultrock Festival - Balve/Sauerland - 16.08.2014

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Gepostet: 30.08.2014 - 17:17 Uhr  ·  #2
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sunny
 
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Re: German Kultrock Festival - Balve/Sauerland - 16.08.2014

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Gepostet: 30.08.2014 - 21:26 Uhr  ·  #3
danke für den tollen Bericht, in der Tat wird „Auroville“ sehr selten gespielt.
Der Song ist auf voll Corvin Bahn zugeschnitten.

Crippled Black Phoenix muss extrem laut gewesen sein,
aber von euch ist Balve ein Katzensprung, das lohnt sich dann eher hinzufahren.

Die Höhle selbst verschafft jedem Fan ein gigantischen und unvergesslichen Abend.
Mir haben die Lichteffekte gefallen.
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