Unglaubensbekenntnis

von Theodor Lessing

 
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Betreff:

Unglaubensbekenntnis

 · 
Gepostet: 02.02.2017 - 16:27 Uhr  ·  #1
Unglaubensbekenntnis.


Es gibt keinen Weihnachtsmann.
Es gibt keinen Osterhasen.
Es gibt keinen Gott.
Der Klapperstorch bringt auch keine Kinder
und Maria hat gefickt,
sonst wäre sie nicht dick geworden.
Jesus Christus ist nicht auferstanden von den Toten
und all euer christliches Zeugnis ist eitel.

Gott ist nur eine Maske, die der Teufel trägt.
Den Teufel aber gibt es wirklich,
denn der Teufel, der bist Du!

Der Teufel,
das ist die Erbschaft des Neandertalers in uns allen.
Der liebte seinen Nächsten
in guter Butter gebraten zum Frühstück.

Religion ist Reklame für den Tod,
Religion ist die raffinierteste Mordmethode,
mit der Menschen sich gegenseitig umbringen.

Die Jäger reden ihr Jägerlatein,
die Seeleute spinnen ihr Seemannsgarn,
und die Pfaffen predigen ihren Glauben.
Dass es keinen Gott gibt wird schon dadurch bewiesen,
dass noch nicht jeder Pfaffe vom Blitz erschlagen ist.

„Pastor“ heißt „Hirte“.
Jeder Hirte hat zwei Gründe,
gut für seine Schäfchen zu sorgen:
erstens, er will sie scheren,
zweitens, er will sie fressen.


Von Theodor Lessing. Jetzt gucken Sie nicht so erschrocken. Ein bisschen Blasphemie bläst den Moder aus Knochen und Oberstübchen. Dieses launige Poem ist aus dem Bändchen „Kleiner Atheismus-Katechismus“ gezogen, in der eben erschienenen dritten Auflage erweitert um einen Text des Charlie-Hebdo-Chefredakteurs Gérard Biard. 222 Seiten. Fester Einband.
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