Tony Joe White

..oft verkannt..

 
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Tony Joe White

 · 
Gepostet: 09.02.2007 - 22:29 Uhr  ·  #1
Tony Joe White..
..ein Echter Blueser oder nur ein "nöhlender" Mitschwimmer seines Genre's..??
Fakten 1.:

Alben:
Black and White (1969)
...Continued (1969)
Tony Joe (1970)
Tony Joe White (1971)
The Train I´m On (1972)
Home Made Ice Cream (1973)
Eye (1976)
Tony Joe White (1977)
Real Thang (1980)
Dangerous (1983)
Closer to The Truth (1991)
The Path of a Decent Grove (1993)
Lake Placid Blues (1995)
One Hot July (1998)
The Beginning (2001)
Snakey (2003)
The Heroines (2004) inen Erfolg
Uncovered (2006)

und das sind 37 Jahre im Geschäft..

Fakten 2.:

Geboren in Oak Grove,Louisiana,23.07.43.
Seine ersten Bands nennen sich Tony & The Mojos bzw. Tony & The Twilights,die brachten aber für ihn keinen Erfolg.Das war 1967.
So entschloss er sich zur Solo-Karriere.
Dazu kommen Gerüchte zu einer "Ode to Billie Joe von Bobbie Gentry",die ihn zu authentischen Geschichten aus seiner Heimat leiteten..
"Polk Salad Annie" und "Rainy Night In Georgia"damit fing es an..

Fakten 3:
Hier beginnt jetzt für ihn etwas wichtiges,wir befinden uns im Jahr 1968:
Im Sommer 1968 wurde er zuerst in Frankreich mit seinem Titel Soul Francisco populär. Das zeitgleich aufgenommene Polk Salad Annie wurde nach und nach 1969 ein weltweiter Hit, der sogar von Elvis gecovert wurde. Ray Charles und Brook Benton nahmen Rainy Night in Georgia auf. Die ersten drei Alben sind durch große atmosphärische Dichte gekennzeichnet. Sie haben sowohl stilistische Nähe zum klassischen Soul der 60er Jahre als auch zu Rockgruppen wie Creedance Clearwater Revival und galten damals als Swamp Rock, der den Weg bereitete für den Südstaaten-Rock der 70er Jahre. Sie dürfen als der frühe Höhepunkt seiner Karriere angesehen werden. Leider existiert derzeit keine brauchbare CD-Zusammenstellung aus dieser Zeit. Die drei LPs auf Monument Records gelten seit langem als Sammlerstücke.

Fakten 4:
In den 70er Jahren verblasste seine Kreativität zusehends, um in den frühen 80ern ganz zum Erliegen zu kommen. Im Jahr 91 jedoch erschien er plötzlich aus der Versenkung und spielte auf Closer To The Truth abgeklärt und kraftvoll wie zu alten Zeiten. Legendär war sein Fernsehauftritt in der Sendung -Ohne Filter- Anfang'92, der ihn schlagartig einem neuen Publikum bekannt machte.
Auch finanziell dürfte er sich erholt haben:Tina Turner coverte auf ihrem 1989er Album Foreign Affairs gleich vier Titel aus seiner Feder: Undercover Agent Of The Blues, You know who, Steamy Windows und das Titelstück Foreign Affair.
Von da an begann seine zweite Karriere, die bis heute andauert, da er jetzt nur noch das spielt, was er wirklich kann: Bluesiges,aber effektives und effizientes Gitarrenspiel mit sparsamer Instrumentierung und knurrendem Gesang.....


The Legend Lives on.....I hope so..
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 10.02.2007 - 01:47 Uhr  ·  #2
..uups..
da finde ich gerade eine Rezi von Bodo über Tony Joe's DVD aus Austin....
ok.ich sehe es als Ergänzung..
firebyrd
Labelboss
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Hausgeburt (Ausgeburt?)
Beiträge: 36978
Dabei seit: 05 / 2006
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 10.02.2007 - 19:27 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von scooter
Tony Joe White..
..ein Echter Blueser oder nur ein "nöhlender" Mitschwimmer seines Genre's..??

.


Weder noch, so meine ich...

White ist für mich kein "echter Blueser", aber auch kein "Mitschwimmer".

Vielmehr sehe ich ihn als einen Musiker, der ein Genre durch seine Art erst geprägt hat, diesen unwiderstehlichen "Swamp Groove", den so wohl niemand anders hinbekommen hat.

Nicht alles fand mein Wohlwollen, doch aber die meisten der frühen Titel und auch "Lake Placid Blues" oder "The Beginning" bietet hervorragende Musik!

Kurzum - man muß ihn mögen, diesen "nöhlenden, nuschelnden Swamper"..... :D
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 10.02.2007 - 20:50 Uhr  ·  #4
..und so geht es mir auch..

bei mir stehen als CD:

Tony Joe White,1971
The Train I'm On,1972
Closer To The Truth,1991
The Path of a Decent Grove,1993
The Best Of T.J.W.aus den Warner Archives,1993,20Tracks,Cover siehe unten..
One Hot July,1998
Snakey,2003

ausserdem bei einem Freund:
Lake Placid Blues,1995

dann noch als LP:
Best Of T.J.W.,1975,hier ist das beste seiner ersten 3 Alben drauf
Eyes,1976

Hier das Cover der o.g. CD,auf der wirklich das beste aus den ersten Jahren ist..


freaksound
Toningenieur
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Oberbayern
Alter: 59
Beiträge: 5099
Dabei seit: 05 / 2006
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 12.02.2007 - 14:07 Uhr  ·  #5
Habe noch eine Scheibe "Live" von 1971.
Ist auf einem Label namens Dixiefrog erschienen.
Schein kein Boot zu sein und klingt auch wie eine ofizielle Live-Aufnahme.

Sehr entspannt, manmal schon fast zu entspannt für meinen Gescmack, aber mir genialen Momenten.
Wenn TJW will, kann er mit seiner Stimme und Gitarre magische Momente erzeugen!
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 12.02.2007 - 14:32 Uhr  ·  #6
Dixiefrog ist Popa Chubbys eigenes Label, also kein Boot

Jerry
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 12.02.2007 - 16:04 Uhr  ·  #7
@freaksound:
..Könnte das Album -Live in Europe 1971- sein...?
freaksound
Toningenieur
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Oberbayern
Alter: 59
Beiträge: 5099
Dabei seit: 05 / 2006
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 12.02.2007 - 21:11 Uhr  ·  #8
phuuu, in meiner Liste steht sie nur unter "Live!".
An das Original komm ich erst nächste Woche.
Wenn ich es nicht vergesse, sehe ich mal nach wo das gute Teil aufgenommen wurde.
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 12.02.2007 - 22:16 Uhr  ·  #9
..müßte diese sein..


..
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 13.02.2007 - 11:04 Uhr  ·  #10
Die alten Sachen von Tony Joe fand ich alle sehr toll.
Doch sein letztes Album fand ich grauenvoll.
Das schrieb ich letzten September dazu:

Beim ersten Hören von Tony Joe Whites neuer Scheibe "Uncovered" dachte ich noch, ich könne meinen Ohren nicht trauen. Flache Produktion, kaum Tiefgang, wenig zu spüren von organischer Wärme oder sogenanntem Southern-Soul. Alles so völlig untypisch für Tony Joe.
Eingedenk seiner frühen Scheiben aus den Jahren 1969 bis ca. 1974, die ich sehr liebe, klingt "Uncovered" eher wie ein zusammengeschusterter und mühsamer Versuch, die alten Zeiten wieder aufblühen zu lassen. So dünn und meilenweit weg von analoger Wärme und fesselnden Songs.
Ich möchte die Defizite dieses Albums natürlich nicht nur an Produktion bzw. Klang festmachen, das wäre zu einfach, denn Whites letztes Werk, "The Heroines", klang auch schon ein wenig nach homerecording, auch wenn ich es damals nicht so unterstrichen habe. Tony Joes Sohn Jody hat auch diesmal wieder mit Vattern gemeinsam produziert, keine Ahnung ob auch wieder im heimischen Kellerstudio. Das Ergebnis jedenfalls fällt im Gegensatz zum 2004er-Album ziemlich ernüchternd aus. Hier fehlt einfach die Vitalität, die Tony Joe zumindest 2004 noch aufbringen konnte. Ganz abgesehen davon, dass White einige seiner betagten Standards wie Rainy night in Georgia oder Did somebody make a fool out of you erneut bemüht. Fehlt ihm die Inspiration zu neuen Songs?
Waren es 2004 noch ein paar stimmkräftige und charismatische Ladies, wie z.B. Shelby Lynne oder Emmylou Harris, tauchen 2006 plötzlich Tony Joe Whites alte Kumpels Mark Knopfler, Eric Clapton, J.J. Cale, Waylon Jennings und Michael McDonald auf, um mit dem alten Fahrensmann gemeinsame Sache zu machen.

Prinzipiell ein schönes Line-Up, alles Leute die ich mag. Doch gerade in Sachen Gesang scheinen alle ausser Eric Clapton nicht unbedingt ihren besten Tag erwischt zu haben. Klar, Tony Joe White ist ein Grummler vor dem Herrn, Mark Knopfler und J.J.Cale sowieso, aber Whites Stimme ist derart kraftlos, dass es schon erschreckend ist. Solange er in den tiefen Lagen haucht und grantelt geht es noch in Ordnung, doch sobald er ein, zwei Töne höher anstrebt, versäuft er ständig in diesen flachen Gewässern. Oh, das tut mir richtig leid. Was ist da bloß los gewesen? Einen Song wie Rebellion kann ich mir kaum anhören. Das Duett mit Michael McDonald (dessen Stimme ich schon seit seinen frühen STEELY DAN-Tagen mag) ist total verunglückt. Die beiden Kumpels passen nun gesanglich überhaupt nicht zusammen.
Der Opener des Albums, Run for cover, der mit netten Bläsern und Tony Joes unnachahmlichen Groove daherkommt, befriedigt zwar die Erwartungen noch, die Kollaborationen mit Knopfler und Clapton treffen auch noch meinen Nerv, aber alles Nachfolgende wirkt auf mich völlig uninspiriert. Das Duett mit Kollege J.J.Cale (Louvelda), der ja in der Tat die gleiche musikalische Strategie verkörpert, geht vor lauter Tranigkeit völlig an mir vorbei. Nichts gegen diesen Laid-back-Groove, der ist normalerweise von bezaubernder Natur, doch hier fallen die gutgemeinten Absichten ins Bodenlose.

Ich kann's eigentlich immer noch nicht fassen, dass ich einen Helden wie Tony Joe White verreissen muss. Aber "Uncovered" bleibt, bis auf wenige Ausnahmen, auch nach mehrmaligem Hören ein Fehlschlag. Ich bin enttäuscht.

Frank Ipach, (Impressum, Artikelliste), 11.09.2006
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 13.02.2007 - 15:23 Uhr  ·  #11
Danke Frank
..dann ist es ja gut,das ich mir die CD noch nicht besorgt hab.Schade eigentlich,das solchen Leuten so etwas passiert.
Tom Cody
Labelboss
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Dortmund
Alter: 68
Beiträge: 44834
Dabei seit: 11 / 2006
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 25.10.2011 - 19:44 Uhr  ·  #12
Ich ziehe es mal nach oben! Es gibt einige TJW- Fans hier... 😉
stanweb
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 25.10.2011 - 20:52 Uhr  ·  #13
Tom Cody, Gute Idee! :)

Ich liebe Tony Joe White.
Er ist einer der größten Songwriter des Universums.
Wenn man Hendrix außen vorlässt,
der beste Rhytmus und Wah Wah Gitarrist aller Zeiten.
Ein megamäßiger Sänger.
Und ein unglaublich unprätentiöser Typ.

Es gibt mittlerweile aus der Anfangszeit die absolut geile "Swamp Box".
Tom Cody
Labelboss
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Dortmund
Alter: 68
Beiträge: 44834
Dabei seit: 11 / 2006
Betreff:

Re: Tony Joe White

 · 
Gepostet: 26.10.2011 - 17:28 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von stanweb
Tom Cody, Gute Idee! :)

Ich liebe Tony Joe White.
Er ist einer der größten Songwriter des Universums.
Wenn man Hendrix außen vorlässt,
der beste Rhytmus und Wah Wah Gitarrist aller Zeiten.
Ein megamäßiger Sänger.
Und ein unglaublich unprätentiöser Typ.

Es gibt mittlerweile aus der Anfangszeit die absolut geile "Swamp Box".


Na, ja, Deine Zeilen erscheinen mir doch sehr subjektiv und äußerst euphorisch. 😉 Kann mich da nicht so anschließen. :8)
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.