Bill Evans – Loose Blues

locker und cool

 
firebyrd
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Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 05.03.2007 - 08:41 Uhr  ·  #1
Bill Evans – Loose Blues

Eine lange unveröffentliche Session aus dem Jahre 1962.

Evans, dieser sehr introvertierte und äußerst lyrisch spielende Pianist hatte einen mächtigen Einfluß auf die Entwicklung des Jazz-Piano-Spiels.

Weil man damals wohl nicht so zufrieden war mit dem Ergebnis, wurden diese Aufnahmen zunächst einmal archiviert.

Schade, zählen sie doch zu den ganz besonderen, zumal hier mit Zoot Sims ein Saxofonist hingegen war, der in das Evan’sche Bild wunderbar passte.

Aber auch die anderen Mitspieler mit

Ron Carter am Bass ,
Jim Hall an der Gitarre und
Philly Joe Jones am Schlagzeug

stellen hier ihre Persönlichkeiten in den „Dienst der Sache“.

Und „Sache“ war es hier, 7 Kompositionen Evans’ auf ihre Weise zu interpretieren, eigentlich kein einfaches Unterfangen, war man mit den Stücken des Pianisten nicht unbedingt vertraut.

Aber genau darum wohl entstand dieses Antasten , diese Reibung, dieses „neue“ Element, das die Aussage dieser Session vielleicht so interessant macht.

Nicht ganz so „cool“ wie so manch andere Aufnahme Evans’ erscheinen diese darum auch wohl.

Wie schon der Titel aussagt, herrscht hier durchaus ein Bluesfeeling vor, das man im Rahmen einer lockeren Sessionarbeit zu Tage brachte.

Hier die Titel:

1 Loose Bloose (7:07 )
2 Loose Bloose [alternate take] (5:34 )
3 Time Remembered (6:02 )
4 Funkallero (6:13 )
5 My Bells (5:24 )
6 There Came You (5:52 )
7 Fudgesickle Built for Four (4:31 )
8 Fun Ride (5:15)

Für Freunde dieses ungewöhnlichen Pianisten eine willkommene Ergänzung seines Katalogs!


Wolfgang
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Re: Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 19.06.2008 - 15:25 Uhr  ·  #2
Heute habe ich durch eine Fehllieferung erstmals etwas von dem Mann hören können und bin begeitert.
Das Album "You must believe in spring" ist vielleicht keine Scheibe für den "echten" Jazzer, aber toller ruhiger Bazzjazz ist allemal.

Da werde ich wohl genauer forschen müssen.
firebyrd
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Re: Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 19.06.2008 - 15:45 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von hmc
Heute habe ich durch eine Fehllieferung erstmals etwas von dem Mann hören können und bin begeitert.
Das Album "You must believe in spring" ist vielleicht keine Scheibe für den "echten" Jazzer, aber toller ruhiger Bazzjazz ist allemal.

Da werde ich wohl genauer forschen müssen.


das ist doch eine nette "Fehllieferung"!

Neee, also als "Barjazz" würde ich das nicht "deklassieren".

Das ist schon was für "echte Jazzer"!!! Glaube mir! 😉

Zu jener Zeit(1977?) hatte Evans jedoch bereits einen anderen Ausdruck im Spiel, weniger "cool" als bei den alten Aufnahmen, aber sehr schön sind diese Stücke!

Wolf Evans :8)
hmc
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Re: Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 20.06.2008 - 10:56 Uhr  ·  #4
Vielleicht bin ich ja doch schon weiter, wenn es mir gefällt.
firebyrd
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Re: Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 20.06.2008 - 11:28 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von hmc
Vielleicht bin ich ja doch schon weiter, wenn es mir gefällt.


Ich denke, Horst, daß hat nichts mit "Weiterkommen" zu tun.

Man läßt sich auf eine Musik einfach ein, und wenn sie einem gefällt, ist das etwas Momentanes, nicht unbedingt Auswirkung einer Entwicklung.

Wenn Du jahrelang billigen Faber-Sekt getrunken hast, mußt Du Dich nicht auf den Champagner, den teuren, hin arbeiten.

Wenn Du ohne Kenntnis von Faber-Sekt gleich Champagner trinken würdest, könnte er Dir auch ohne "weiter gekommen" zu sein , durchaus schmecken. Ebenso könntest Du jemand sein, dem Faber-Sekt einfach besser schmeckt.

Und - das ist für mich ganz wichtig:

Der Begriff "Weiterkommen" in diesem Sinne kann bedeuten, daß Jazz bereits wieder in eine elitäre Ecke gedrängt werden kann, in die er gar nicht gehört.

Das hieße : Rock = minderwertig und Jazz = hochwertig.

Leider gibt es genügend mir bekannte Personen, die angesichts all' dessen, was es außer Jazz gibt, die Nase rümpfen.

Schwachköpfe, solche!

Jazz ist nicht besser oder/und schlechter als alle andere Musik, so sehe ich das.

Ich verstehe Dein "Weiterkommen" auch eher so, daß es i.d.R. schwieriger ist, sich mit Jazz "einzulassen", weil die Musik eben nicht ganz so eingängig ist, wie das, was wir täglich um die Ohren gehauen bekommen. Jazz ist insofern fremd. Das war er einst nicht, als auch er populär war, in den 30ern/40ern. Da gab es doch kaum einen Schlager, der nicht Jazz als Basis hatte.

Erst der Mensch selbst hat die Musik in diesen elitären Stand erhoben.

Würden wir Jazz von klein auf ständig im Radio hören, wäre es uns im Erwachsenenalter eine Selbstverständlichkeit.

Genau, wie man als Kind so einfache Formeln lernt wie "Spinne = iii bah!" oder man eher an fette Fritten als gesundes Obst gewöhnt wird.

Also - Horst, in Deinem Sinne bist Du "ganz schön weit", oder anders, ich finde es ganz toll, daß Du AUCH an jazzigen Tönen Gefallen gefunden hast und somit eine Dir wohlgesonnene Bereicherung Deines musikalischen "Speiseplans"....


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Re: Bill Evans – Loose Blues

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Gepostet: 20.06.2008 - 11:42 Uhr  ·  #6
Perfektbyrd. :daumen:
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