Zbigniew Namyslowski - Assymetry

moderner Jazz aus Polen

 
firebyrd
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Zbigniew Namyslowski - Assymetry

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Gepostet: 12.04.2007 - 19:28 Uhr  ·  #1
Zbigniew Namysłowski - Assymetry


Jazz aus Polen.
Lange waren das Geheimtipps.
Durch Musiker wie Michal Urbaniak oder Tomasz Stanko wurde der polnische Jazz auch bekannter,
nicht nur dadurch, daß sie sich dem westlichen Ausland durch zahlreiche Tourneen vemehrt präsentierten,
sondern gar aus Polen auswanderten.
Zbigniew Namysłowski ist einer jener, die auch einen relativ hohen Bekanntheitsgrad haben, aber in Polen
blieben und die Entwicklung der dortigen Jazzszene vorantrieben.

Diese Einspielung aus dem Jahre 2006 wartet mit folgender Besetzung auf:

Zbigniew Namysłowski - alto & soprano saxophones
Jacek Namysłowski - trombone
Sławek Jaskułke - piano
Michał Barański - double bass
Grzegorz Grzyb - drums
Paweł Dobrowolski - drums (2, 7, 8)

Der polnischen Sprache nicht mächtig, kann ich dem Cover und dem Booklet zumindest entnehmen, daß hier außer
Namysłowski vorwiegend junge Musiker spielen.
Eine dem polnischen Jazz schon immer anhaftende besondere Stimmung ist auch wieder zu vernehmen.
Auf der Basis von Hard Bop,vom Aufbau zumindest spielt man sich hier jedoch schon eher in Richtung Fusion, das Schlagzeug rockt auch
schon einmal, die Arrangements sind verspielt und äußerst interessant, die Musik wechselt ihr Gesicht, es wird hier
nicht langweilig.
Die Solisten sind allesamt hervorragend und die rhythm section treibt ständig an, hat einen unglaublich lockeren Groove.
Das ist moderner Jazz, der frisch und inspiriert klingt, ganz hervorragend, feurig, gelegentlich leicht unterkühlt, dann fließen ab und an
auch wohl einmal fast freie Töne ein, leichter melancholischer Anstrich darf dann auch wieder sein.
Wie gesagt, eine wirklich tolle Platte mit europäischem Jazz, der sich lange von amerikanischen Vorbildern freigemacht hatte,
und das mit dieser Musik wieder eindrucksvoll bewiesen wird.
Der alte Herr, der 1939 geborene Namysłowski, spielt wie eh' und je beseelte Soli, mit einem eigenen Stil, der die amerikanischen Vorbilder dabei
nicht verleugnet, Harmonie scheint sein oberstes Gebot beim Spiel wie in der Komposition zu sein.

Die Stücke, alle vom Chef komponiert, sind folgende:

1. Poćwiart [06:47]
2. Powinnowaci [06:17]
3. Gradient 90 [09:47]
4. Blues 4-2 [06:26]
5. Another 5 (Inna Piątawka) [08:20]
6. Polly Arrhytmic [08:13]
7. Za kłodą kloc, za klocem kłoda (Log Behind The Clog) [07:14]
8. Trion [07:58]
9. Lou Duff Kha [08:02]

Fazit: Wieder einmal eine feine, aufregende und mitreißende Veröffentlichung fernab namentlich bekannter Pfade, und doch
"vor der Haustür".

Wolfgang
pur
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Re: Zbigniew Namyslowski - Assymetry

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Gepostet: 12.04.2007 - 20:49 Uhr  ·  #2
Wieder mal etwas sehr interessantes. :P
xanadu
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Re: Zbigniew Namyslowski - Assymetry

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Gepostet: 13.04.2007 - 00:11 Uhr  ·  #3
Firebyrd, hätte diesen Namen jetzt beinahe in den Zeckenordner geschmissen, ist auch kein Wunder.
Gottseidank habe ich nochmals nachgeschaut.
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