New Riders Of The Purple Sage – 17 Pine Avenue (Woodstock 2012)
01 "Prisoner of Freedom" (David Nelson, Robert Hunter) – 5:27
02 "Message in a Bottle" (Nelson, Hunter) – 4:02
03 "Fivio" (Nelson, Hunter) – 5:56
04 "Just the Way It Goes" (Michael Falzarano) – 4:27
05 "17 Pine Avenue" (Nelson, Hunter) – 5:14
06 "Down for the Ride" (Johnny Markowski) – 3:56
07 "No Time" (Nelson, Hunter) – 5:32
08 "Shake That Thing" (Ronnie Penque) – 4:47
09 "Suite at the Mission" (Nelson, Hunter) – 7:50
10 "I Know There's Someone Else" (Markowski) – 3:41
11 "Six of One" (Nelson, Hunter) – 4:50
12 "Truth Is Dead" (traditional, arranged by NRPS, lyrics by Falzarano) – 3:31
David Nelson – guitar, vocals
Buddy Cage – pedal steel guitar
Michael Falzarano – guitar, vocals
Ronnie Penque – bass, vocals
Johnny Markowski – drums, vocals
plus:
Professor Louie – Hammond organ on tracks 4, 6, 8, 10, accordion on track 2
Lizzy Friel – backing vocals on tracks 1, 2, 7, 9
Christian Cassan – percussion
obwohl die 'neue' NRPS schon zwei jahre auf dem buckel hat, soll sie nicht unbeachtet bleiben,
denn was hier abgeliefert wurde ist für mich eine sehr feine und positive überraschung.
Mit David Nelson ist nur noch ein gründungsmitglied an bord; die herren Dawson, Torbert,
Dryden und Jerry Garcia sind schon lange ins All abgereist.
aber Buddy Cage bedient schon seit der 2. lp die pedal-steel, ist also ein quasi-urmitglied und
Michael Falzarano gehört seit jahren zu den größen auf der San Francisco-szene (u.a. als
mitglied bei Hot Tuna); John Markowsky schließlich hat lange für William Clarke getrommelt.
zu dieser illustren gesellschaft stößt noch Robert Hunter als texter; er arbeitete nicht nur
jahrezehntelang für Grateful Dead, sondern zuletzt auch für Little Feat auf deren
hervorragendem 'Rooster Rag'
diese älteren herren treten hier aber leider nicht ihrem jahrgang entsprechend
auf, sondern erdreisten sich geradezu, fett abzurocken; so fett, wie die original-
besetzung es vielleicht nicht einmal auf den besten werken der frühen 70er getan hat.
die alten stilmittel sind alle noch vorhanden; die mischung aus country- und blues-rock
mit heulender pedal-steel als dreh- und angelpunkt.
das knallt gleich bei 'Prisoner Of Freedom' richtig rein; ein midtempo-blues-shuffle,
sehr dicht und intensiv aufgenommen; ein raumfüllendes stück, daß sich sofort in den
hirnwindungen festsetzt.
überhaupt setzt die produktion durchgängig sehr auf voluminöse und satte klänge.
'Message In A Bottle' (nicht die Police-nummer) ist ein sehr flott abgehender
country-rocker; halt dich fest, damit du nicht rausgeschleudert wirst.
auch hier spielt sich Buddy Cage umbarmherzig in den vordergrund;
für mich ist die pedal-steel das emotionalste instrument von allen und deswegen
ist dieses intensive 'seele-streicheln' gute medizin.
'Fivio' nimmt das tempo etwas zurück; mehr country als rock und soll wohl
auch den rolator-joggern gelegenheit geben, sich hier wiederzufinden; haha.
aber dann wird mit 'Just The Way It Goes' der nächste intensive rocker geliefert; dazu
muß man sich bewegen; genauso wie zum titelstück;
und wenns schon das titelstück ist, kann man sich denken, daß es auch zu den highlights
gehört; ein hart durchtickender midtempo-stampfer mit einigen gitarrenlicks, die an den
guten Keith Richard erinnern.
der höhepunkte sind viele; mir gefallen besonders die stampfer; 'I Know There's Someone Else'
und 'Six Of One' sind persönliche favoriten; aber auch der fast 8-minütige slow-blues von
'Suite At The Mission' geht gut rein.
man muß sich das einmal vor augen (oder ohren) halten; hier legt eine band
nach über 40-jährigem bestehen eine scheibe vor, auf der mir jedes stück mindestens
gut gefällt (!), während ca. 4-5 stücke sogar zu den besten zählen, die ich bei NRPS
nennen würde.
darüber hinaus: während es (fast) keine aktuelle (junge) band gibt, deren stücke mir auch nach
dem x-ten mal hören im ohr blieben, kann ich hier attestieren, daß ich das material dieser cd
(immerhin fast 60 minuten lang) schon erinnerungsmäßig abgespeichert habe.
nicht nur ein tolles alterswerk, sondern ein schmuckstück, das jeder band zur
ehre gereichen würde.
und jetzt können wir daraufhin einen 'Panama Red' rollen und politisch unkorrekte
witzchen über jene machen, die zu dieser energiegeladenen musik nicht mehr
den arsch vom sessel hochkriegen.
und Jerry wäre auch begeistert!