PHOENIX – UNITED (2000)
Titel:
1. "School's Rules" 1:32
2. "Too Young" 3:19
3. "Honeymoon" 5:00
4. "If I Ever Feel Better" 4:26
5. "Party Time" 2:14
6. "On Fire" 2:49
7. "Embuscade" 3:57
8. "Summer Days" 3:15
9. "Funky Squaredance" (Part One,Part Two,Part Three) 9:38
10. "Definitive Breaks" 1:40
Gesamt: 38:48 min.
Erscheinungsdatum: 08.06.2000
Besetzung:
Laurent Brancowitz - Gitarre
Christian Mazzalai - Gitarre
Deck d'Arcy - Bass
Thomas Mars Jr. - Gesang
Bandgeschichte (aus wiki):
Deck D'Arcy, Thomas Mars und Christian Mazzalai gingen zusammen zur Schule, als sie 1991 ihre erste gemeinsame Band gründeten. 1995 holte Christian Mazzalai seinen Bruder Laurent Brancowitz in die Band, der bis dahin Gitarrist in einer Band mit Thomas Bangalter und Guy Manuel de Homem Christo war, die später Daft Punk gründeten. Seit 1997 nennt sich die Band Phoenix. Im Jahre 2000 wurde das später unter Musikern einflussreiche Album United veröffentlicht.
Als ich neulich mal wieder den wunderbaren Film „Lost in Translation“ schaute, spitzte ich besonders bei einem Song, der im Film Verwendung findet, die Ohren. Dabei handelte es sich um den Song „Too young“ von der Band Phoenix. Ich erinnerte mich, dass ich die Band Anfang 2000 entdeckt und mir das Debütalbum „United“ zeitnah bei Erscheinen auch zugelegt hatte. Weitere Alben folgten, bis ich die Band vor einigen Jahren aus den Augen verlor. Kurze Zeit nach dem Film suchte ich dann „United“ aus dem CD-Regal und hörte sie in einem durch. Also: ein klarer Fall von „Wiederentdeckt“.
Phoenix - Too young
Und beim Hören der CD schwelgte ich wieder, wie damals im Jahr 2000, im opulenten Indie-Pop der französischen Band die es nicht nur auf diesem Album verstanden hatte eingängige und auch zeitlose Pop-Songs zu schreiben. Songs, die allerdings tiefer gehen als andere Tanzflächenfüller. Manchmal schwingt – trotz aller Euphorie - auch eine gewisse Melancholie mit. Und der nicht ganz akzentfreie Gesang von Thomas Mars verleiht der Band etwas, das sich auf Popalben eher selten findet: Stil.
Phoenix - If I ever feel better
Beim Stichwort Frankreich dachte zur Jahrtausendwende wohl kaum jemand an Popmusik abseits von Chansons und HipHop à la MC Solaar. So wunderbar soulige, tanzbare Songs wie von Phoenix? Die hätte man überall vermutet – aber nicht in Versailles. Aber genau dort startete die Band mit ihrem ersten Album eine kleine Revolution. Zusammen mit befreundeten Bands wie Air und Daft Punk brachten Phoenix Frankreich zurück auf die Poplandkarte.
Jedoch hatten sie es als französische Band, die englisch sang, nicht leicht: In ihrem Heimatland, in dem es seit Mitte der Neunziger eine strenge Quote für französischsprachige Musik im Radio gab, wollte sie kaum jemand hören. Und auch der Rest der Welt erwärmte sich nur langsam für die Musik dieser Band, die auf ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2000 vor allem eins war: Verdammt eingängig.
Einen regelrechten Verkaufsschub erfuhr „United“ dann durch Sophia Coppola, die Tochter der Regielegende Francis Ford. Sie verwendet den Song "Too Young" in ihrem Film "Lost In Translation" aus dem Jahr 2003. Darin tanzen Scarlett Johansson und Bill Murray zur Musik der Franzosen durch Tokio. Film und Soundtrack werden zu Hits und für Phoenix beginnt eine neue Ära. Auch die nächste Single „If I ever feel better“ steigt in die Charts ein und wird ein Hit. Die Folgealben „Alphabetical“ und „It’s never been like that“ werden ebenfalls Erfolge.
Plötzlich sind Phoenix Stars – auch zuhause in Frankreich. Und sie können sich künstlerische Freiheiten erlauben. Schon "United" war voller sympathischer Schwurbeleien: Nur sechs Tracks darauf sind Popsongs im eigentlichen Sinne, der Rest sind Interludes und Instrumentaltracks. Phoenix machten einfach was sie wollten. Das machte sie sehr sympathisch.
Phoenix - United (Full album)