Heavy Metal ohne Gitarren!
Geht das? Die mittlerweile auch in Heavy Metal Kreisen etablierten Apocalypta haben mit ihren nur auf Celli gespielten Interpretationen der bekanntesten Gassenhauer von Metallica unter Beweis gestellt, dass auch klassische Instrumente ordentlich rocken können. David Garret sei als zweites Beispiel genannt, der sich unter anderem auch an Metallica versucht hat. Frühere Symbiosen zwischen Orchester und Hard Rock bzw. Heavy Metal waren mal mehr, manchmal weniger gelungen. Damit komme ich zu Carpe Noctem, die ich bis heute Morgen überhaupt nicht kannte. Name der Band, Titel der CD ließen als erstes Gedanken in Richtung Gothic, Doom oder tiefschwarze Seelenpein zu. Deutsche Titel wie "Das Gift der Spinne" stehen englische wie "Daydream" gegenüber. Etwas was ich normalerweise überhaupt nicht mag. Damit stand einem ersten Lauschangriff viel negatives im Weg, was sich mittlerweile in grenzenlose Begeisterung gewandelt hat. 2 Celli,1 Violine, 1 Bassist und ein Schlagzeuger dazu gesungene Gastbeiträge von Bastille und Graf Ludorf(beide Coppelius) und keine Gitarren? Ja, dass geht! Ob das nun wie die Band ihr musikalisches Angebot nennt, "String Metal" ist oder Klassik mit ordentlich Dampf im Kessel, einerlei. Wer gerne Klassik hört, aber auch Heavy Metal zu seiner bevorzugten Musik zählt, sollte bitte mehr als ein Ohr riskieren! Tieftrauriges muss nicht immer nur Doom sein, den selben Effekt erzielen auch in Moll gehaltene Streichersätze, kontrastieren perfekt mit dem gesungenen Heldenepos "Das Gift der Spinne" und über allem strahlt heller wie die hellste Sonne "Conviction". Speed Metal goes Klassik? So oder ähnlich.
Diverse Hörproben wie immer bei YouTube
Also, Kopfhörer auf und Musik auf höchstem Niveau genießen!