Echt?
Eine wunderbare Band...auf Tears for Fears und Talk Talk Niveau
ich poste mal eine Kritik aus amazon.de...dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen!
Eines der besten Alben aller Zeiten - mehr als eine Kaufempfehlung!, 18. April 2007
Von Paddy "schoenetoene" (Berlin)
Dies ist mehr als die übliche Fünf-Sterne-Kaufempfehlung - dies ist eine Kauf-Forderung! Denn wer nach dem 2007er Re-Issue von "Steve McQueen" im deutlich verbesserten Sound, mit wunderbarem neuem Booklet und vor allem einer grandiosen CD als Beigabe dieses Prefab-Sprout-Meisterwerk immer noch nicht im Schrank hat, der verzichtet auf eines der schönsten und hochwertigsten Pop-Alben aller Zeiten - ach was, auf die vielleicht himmlischste Musik schlechthin.
Prefab Sprout, die vierköpfige Band um den genialen britischen Romantiker Paddy McAloon, hat sich später noch zwei Mal in die ewigen Bestenlisten eingetragen - mit dem perfekten Soul-Pop von "From Langley Park to Memphis" (1988) und mit ihrem Opus magnum, dem in jeder Hinsicht überwältigenden, ultraklugen und wohl auf ewig unübertrefflichen Zyklus "Jordan: The Comeback" (1990). Ihren Durchbruch und zugleich den Aufstieg in die allererste Songschreiber-Liga (Brian Wilson, Lennon/McCartney, Becker/Fagen, Ray Davies, Elvis Costello) schafften McAloon und seine Band jedoch schon 1985 mit "Steve McQueen".
Es gibt so vieles, was man an dieser Platte damals entdecken konnte und bis heute liebt. Die mal zärtlichen, mal sarkastischen, cleveren Texte von Paddy McAloon, seine jugendlich-überschwängliche und zugleich so melancholische, warmherzige Stimme. Sein entrückter Schrei im vielleicht schönsten Liebeslied ever, "Goodbye Lucille". Unsterbliche Songzeilen wie "Life's not complete, till your heart's missed a beat". Die ätherischen Backing Vocals von Paddys damaliger Freundin Wendy Smith, die muskulösen Basslinien seines Bruders Martin McAloon, das filigrane Schlagzeugspiel von Neil Conti. Gitarre und Piano als prägende Instrumente. Und nicht zuletzt die makellose, glitzernde Produktionskunst des als fünftes Prefab-Sprout-Mitglied angesehenen Thomas Dolby, dessen Remastering fürs Re-Issue das ohnehin fantastisch klingende Album jetzt nochmals aufgemöbelt hat.
Und dann natürlich diese herrlichen, so noch nie gehörten Songs: Der Country-Pop-Stampfer "Faron Young"; die herzzerreißend schöne Vierer-Kette "Bonny", "Appetite", "When love breaks down" und "Goodbye Lucille"; danach etwas leichtgewichtigere, swingende Lieder wie der Bossa-Pop von "Horsin' Around". Schließlich die wunderbaren Balladen "Desire as" oder "When the angels". Jeder der elf Tracks ein Wunderwerk der Songschreiber-Kunst. Gibt's sowas Ähnliches heute noch in der Pop-Welt? Die großartigen Guillemots mit ihrem 2006er "Through the windowpane" fallen mir noch ein, aber sonst...
Prefab Sprout waren mit dieser faszinierenden Platte zu schlau für ihre Zeit (sie wären es heute wohl erst recht). "Steve McQueen" wurde von der Kritik euphorisch bejubelt, gut aber nicht überragend verkauft und ist in allen Bestenlisten zur Pop-Geschichte vertreten. Danach veröffentlichte die Band noch gelegentlich (meist überragende) Platten, blieb aber immer ein Geheimtipp. Angeblich soll es irgendwann mal wieder ein neues Album geben.
Die Wiederveröffentlichung 2007 wird gekrönt von acht Neu-Aufnahmen, ja Neu-Interpretationen der besten "Steve McQueen"-Songs. Paddy McAloon hat sich voriges Jahr mit seiner Akustik-Gitarre nochmal an diese Juwelen herangesetzt und bringt sie neu zum Funkeln. Die gereifte, deutlich tiefere Stimme des Sängers und die sparsamere Produktion fügen den Liedern spannende Facetten hinzu, man erfährt ihre Perfektion gut 20 Jahre später ein weiteres Mal. 35 Minuten pure Schönheit.
"Steve McQueen" - in dieser neuen Form erst recht ein Pop-Werk für die Ewigkeit.